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Die Spracherkennung 3/4: Der Saugroboter

Das nachgeholte Sketchlet zum Dritten Advent 2018
Für neun Personen und einen sprechenden Saugroboter

Wundersdorf, Oderbruch. In der Sakristei der Kirche Maria Hilf! Wir erinnern uns: Während unsere Freunde sich auf Anweisung des Weihnachtsmannes in durchaus revisionistischer Manier und unter fachlicher Anleitung konzentriert mit dem Pfarreibestand an Putzwerkzeug beschäftigen, kündigt Herta, die eigens hinzugezogene professionelle Reinigungskraft, noch ein ganz spezielles Mittebringe an. Gespannt verfolgen Richard, Edith und Teresa, Ines und Reimer, Helene, Hanna und Karl, wie Herta sich an ihrer riesenhaften Tasche zu schaffen macht.

Herta (zieht eine etwa 40×40 cm große flache Pappschachtel aus ihrer Umhängetasche und klappt sie auf einem Tischchen auf): Voilà! Ein „Kobold VR200“ von Vorwerk.

Edith (entgeistert): Was ist das denn?

Reimer: Cooooool! Ein Saugroboter!

Herta (nickt): Ein Saugroboter! (Stolz stellt sie die Ladestation an die Erde, baut den Roboter drauf und schaltet ihn ein. Der Sauger fährt sofort los.)

Edith (blickt irritiert in die Runde): Es .. es gibt Saugroboter???

Der Kobold (also der Saugroboter): Aber selbstverständlich! Ich bin zum Beispiel einer! (Er fährt.)

Edith: Aber ich dachte …

Der Kobold: Du glaubst wohl auch noch an den Weihnachtsmann, hä? Hahahahaha!

Helene: Nun sei mal nicht so frech! Wenn du wüßtest, was wir erlebt haben …

Der Kobold: Papperlapapp! Darf ich jetzt endlich richtig loslegen? Ich platze vor Energie! Ich bin voll geladen! Los geht’s! Wo soll ich saugen? Soll dieser kleine Miniraum hier alles sein? (Er fährt durch die Sakristei.)

Ines: „Mini-Raum“ ist gar nicht so schlecht formuliert – aber nein, lieber Kobold, nicht hier. Warte, ich setz dich in die Kirche. (Sie trägt den Saugroboter mit spitzen Fingern und ausgestreckten Armen die Stufe zur Kirche hinunter und setzt ihn auf dem Steinfußboden ab.) Hier kannst du dich voll entfalten. (Der Kobold fährt los.)

Karl: Was hat der so für eine Saugleistung?

Der Kobold (von draußen): Mann oh Mann! Der Raum hier hat’s aber nötig! Diese Wollmäuse um die Bänke drumrum, heidewitzka! (Man hört ihn rauschen.)

Herta (überspielt lächelnd die Reden des Kobolds): Naja, det is bei diesen Jeräten tatsächlich det Problem, de jeringe Saugleistung, jrade uff Teppichen. Aber so uff Hartboden hat jrade der Kobold hier sehr jut abjeschnitten, bei Stiftung Warntest, 92% ham se jemessen, det is beinahe so ville wie en Handstaubsauger schafft.

Teresa: Mama mit dem Besen schafft 100 %.

Herta: Na, der Mensch is imma unasetzlich, det is klar! (Sie zwinkert Teresa zu.)

Ines (für sich): Das hat der Weihnachtsmann ja auch gesagt.

Herta: Wie bitte?

Ines: Ach – nichts! (Sie lächelt.)

Richard: Und wie schnell ist so ein Ding? Ich meine, wie lange bräuchte er für diesen Kirchenraum etwa?

Herta: Also ne halbe Stunde für 20 Quadratmeter, det is so der Richtwert … (sie kann nicht ausreden)

Helene, Ines, Edith und Hanna (wie aus einem Munde): Eine halbe Stunde für 20 Quadratmeter???

Ines: In der Zeit hab ich zuhause noch eine Suppe gekocht und Wäsche aufgehängt! (Sie schnaubt.)

Hanna: Dann ist der ja Stunden zugange!

Helene: Und nach der Hälfte der Zeit ist irgendein Tourist darübergestolpert.

Teresa: Das ist wie mit den Matchboxautos bei „Kevin allein zuhaus“ (Reimer und Teresa lachen sich kaputt.)

Karl: Und das Geräusch … tagsüber wird an unserer Orgel unterrichtet und geübt.

Richard: Guter Punkt! Er müßte also nachts fahren. Das wäre ja soweit kein Problem. Selber aufladen tut er sich ja.

Herta (zieht die Luft ein): Aber nachts … also … det wird schwierig … wejen de Sensoan von wejen de Navijation! Der Kleene muß sich ja zurecht finden! Da braucht der irjendwie Licht ‘zu … ick weeß ooch nich … (Sie kratzt sich am Kopf.)

Der Kobold (von draußen): Eieieieieieiei! In der Ecke war aber lange niemand! Staub bis zum Abwinken. (Er niest.)

Ines (erschrocken): Er hat geniest! (Alle andern blicken sich ebenso entgeistert an.)

Karl: Er hat geniest!

Hanna (hat sofort verstanden): Jetzt ist aller Staub wieder draußen!

(Panisch rennt die ganze Truppe in die Kirche. Geistesgegenwärtig hat Hanna Kehrblech und Handfeger vom Haken gerissen. Sie finden den Kobold im südlichen Querarm, wo er, erratisch, wie es seine Art ist, um den Beichtstuhl drumrumsaugt.)

Ines (zum Kobold, streng): Wo ist der Dreck?

Der Kobold (unschuldig): Welcher Dreck?

Ines (ungehalten): Den du gerade ausgeniest hast!

Der Kobold (noch unschuldiger): Ich hätte Dreck ausgeniest?

Hanna (ungeduldig): Du hast laut und vernehmlich geniest und beim Niesen niest man etwas aus!

Der Kobold (mit diebischer Freude): Hahahaha! Geiles Sounddesign, nicht wahr? (Im Display erscheint eine dunkle Sonnenbrille.)

Edith (resolut): Also jetzt ist Schluß! Ich nehme das Teil auf der Stelle wieder mit in die Sakristei und wir packen es weg. (Sie greift energisch nach dem Saugroboter, der ihr so gut als möglich auszuweichen versucht.)

Der Kobold (im Fahren): Hilfe! Zu Hilfe! Ich werde ergriffen!

Karl (kommt Edith zu Hilfe; zum Kobold): Du machst deinem Namen ja alle Ehre! (Sie gehen zurück in die Sakristei und setzen den Roboter auf dem Boden ab.)

Der Kobold: Gottlob bin ich normalerweise in der Kunsthalle eingesetzt, wo man meine Arbeit zu schätzen weiß! Ohne Anerkennung im Beruf wäre die seelische Belastung im kirchlichen Ehrenamt ja überhaupt nicht auszuhalten! (Er fährt auf die Ladestation.)

(Alle blicken sich betroffen an.)

Hanna (anerkennend): Also – das hätte ich nicht besser formulieren können!

Ines (nickt): Wo er recht hat, hat er recht!

Helene: Jetzt tut er einem ja fast leid!

Edith: Wenn er ein Mensch wäre – ja! Schließlich sind wir alle ein Leib und „das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht“. Aber er ist eine Maschine. Wir schalten ihn aus und vorbei das Leid!

Karl: Du hast recht! Und für unsere Zwecke ist er nunmal unbrauchbar!

Herta (packt den Roboter wieder ein; zerknirscht): Tut mir Leid! Ick dachte, ick tu euch wat Jutet! Ick wollte euch doch nur helfen!

Edith: Das wissen wir ja! Und wir wissen es auch zu schätzen!

Richard: Bloß: Uns ist nicht zu helfen! (Er grinst.)

Fortsetzung folgt

Cornelie Becker-Lamers

Ach ja! Die armen Wundersdorfer! Da müssen sie doch wieder selbst zum Besen greifen! Da hatte der Weihnachtsmann eben doch recht: Ihre Arbeit ist unersetzlich: geräuscharm und zeitflexibel, schnell und gründlich. Das kann nur der Mensch! Aber auch andere haben schon ihre Hoffnung in die neue Technik gesetzt. Wie man sich wohl dort entschieden haben mag?

Die Spracherkennung 2/4: Die Werkzeugrevision

Das nachgeholte Sketchlet zum Zweiten Advent 2018.
Für neun Personen

Wundersdorf, Oderbruch. In der Sakristei der Kirche Maria Hilf! Nachdem sich Ines und Reimer, Helene, Edith und Teresa bei einer Tasse heißer Schokolade mit Sahne von ihrem Schrecken erholt haben, dem leibhaftigen Weihnachtsmann gegenübergestanden und von ihm nicht nur sehr sehr klassische Geschenke, ganz konkrete Anweisungen und überaus merkwürdige Hausaufgaben bekommen zu haben, hat sich die Truppe, die ja eigentlich nur hatte die Kirche putzen wollen, wieder in der Sakristei eingefunden. Mittlerweile ist auch Richard dazu gestoßen und man hat Hanna und Karl herantelefoniert. Schließlich war eine der Aufgaben des Weihnachtsmannes ja gewesen, alle Putzenden zusammenzutrommeln und nach einer Revision des Putzwerkzeugs dieses sinnvoll und mit allem nötigen Kostenaufwand zu erneuern. Einen Teil der Ehrenamtler hat man also hier schon mal zusammen – wenn auch bei weitem nicht alle. Aber so ist das in Wundersdorf nun mal: Alles funktioniert nur in winzigkleinen Freundeskreisen. Organisierte Vernetzung Fehlanzeige.

Aber in diesen Freundeskreisen funktioniert’s dann eben auch wirklich. So hat Karl, als er von den Erlebnissen und den Aufgaben der Freundinnen erfuhr, auf der Stelle einen Gast mitgebracht: Herta, ihres Zeichens professionelle Reinigungskraft und Karl aus diversen von ihm betreuten Liegenschaften als fähige Kraft bekannt.

Doch was ist das? Edith und Helene scheinen sich gar nicht über das Werkzeug auszutauschen.

Helene (leise): Und stell dir vor! Diese Pflegeroboter sollen Emotionen vortäuschen … Ist das nicht haarsträubend?

Edith (ebenso): Naja – das zeigt nur, daß auch Emotionen, und vor allem der Ausdruck von Emotionen, lernbar ist.

Helene: Aber Emotionen! (Sie blickt zum Himmel.) Das kommt doch aus dem Innersten! (Sie kehrt die Hände vor der Brust nach außen.)

Edith: Hm. Ich weiß nicht. Dann wäre es ja nicht je nach Kultur so unterschiedlich … Ich glaube eher, man muß sich von dem Gedanken verabschieden, daß Emotionen so ganz nur unser Eigenes und ihr Ausdruck so ganz individuell sind oder sein könnten.

Helene: Emotionen lernen …?

Edith (zieht die Augenbrauen hoch): Ja. Und vor allem deren Ausdruck. Lernen müssen – aber halt auch lernen können. Das ist doch sehr beruhigend.

Helene: Ja … so gesehen …

Edith (kommt in Fahrt): Die krampfhafte Suche nach dem individuellen Ausdruck macht ja auch das freie Beten so schwer und zu einer solchen Überforderung für viele Leute!

Helene: Ach – geht dir das auch so? Ich dachte immer, das betrifft nur mich … merkwürdig!

Edith: Die alten Gebete sind dem Menschen viel angemessener! Und es ist für jede Situation etwas dabei – in den Psalmen …

Hanna: Sagt mal, was quatscht ihr da eigentlich die ganze Zeit? Wir wollten hier eigentlich arbeiten!

Edith: Oh!

Helene: Entschuldigung!

Richard: Herta ist gerade bei einer Kurzschulung zum Thema Ergonomie. Hochinteressant!

Herta (hat einen alten Schrubber mit quer abstehenden Borsten in der Hand, dessen Stiel ihr bis zum Rippenbogen reicht): Also – mit den Werkzeuch hier könn‘ se würkich bloß Ehrnamtla arbeetn lassn!

Karl: Wie dürfen wir das denn verstehen?

Herta: Na, jede Reinjungsfirma mit solchen Schrubbern hia hätte längst de Jewerkschaft uff’n Halse! Det kannste dir in’n richtjen Lebm nich alaubn, sowat! Det jeht bloß inna Kirche! (Sie zitiert mit erhobener Stimme) „Alle Jeräte, die aufrecht stehend, ziehend oder schwingend einjesetzt werdn wie Schrubber, Harken oder Kultivator, haben der ausführenden Person mindestens bis zum Kinn, besser bis zur Stirn zu reichen. Inna Rejel beträgt die Länge eines Schrubber- oder Besenstiels daher 170 bis 180 Zentimeta. (Sie blickt in die Runde, um die Wirkung ihrer Ausführungen ein wenig auszukosten.) Zu kurze Stiele verursachen uff de Dauer Rückenschmerzen. Bei Vertikutierrechen oder Laubbesen jilt sojar die Rejel Stirnhöhe plus 30 Zentimeta!
(Alle Anwesenden blicken sich betroffen an. Ines schaut in die schmale Besenkammer, ob sie irgendein Arbeitsgerät in dieser Größe findet und greift wahllos einen türkisfarbenen Schrubberstiel. Sie zieht den Schrubber aus der Kammer. Er reicht ihr bis zur Brust.)

Herta: Brusthöhe – det sind so die Maße für Grabejeräte – Spaten und so’n Zeuch. Will hia eena de Kirche umjraben? (Sie blickt angriffslustig in die Runde.)

Edith (leise zu Richard): Wir sind doch hier nicht in der Schloßkapelle von Petschau.

Herta: Also – weg damit! (Sie nimmt den Schrubber an sich.)

Helene (zeigt auf den Schrubberstiel): Moment mal! Da steht ja was drauf!

Herta (dreht den Schrubberstiel ein wenig um): Tatsache! „Stuhlmacher“. Da steht „Stuhlmacher“. Hat eena mit Kuli druffjeschriebm. Is ja der Hamma!

Edith: Frau Stuhlmacher! Das ist wirklich der Hammer! Seit wieviel Jahren putzt sie hier schon nicht mehr? Seit 30 oder 40 Jahren?

Ines: Oooooh! Die Leute putzen hier bis ins hohe Alter! Das muß nicht älter als 20 Jahre sein. So alt aber bestimmt.

Karl: Das bedeutet nichts anderes, als daß die Leute hier schon immer ihr eigenes Putzzeug mitgebracht haben.

Richard: Hm. Das muß man historisch sehen. Zu DDR-Zeiten war alles Kirchliche Privatsache!

Edith: Das ist aber lang her!

Karl (zu Richard): Du meinst, diese Besenkammer ist der Bundesrepublik noch nicht beigetreten? (Alle lachen.)

Hanna: Genau. Ein kleines gallisches Dorf, unsere Besenkammer.

Herta: Wieso is hier eijentlich keen Hauptamtlicha, der det ma in de Hand nimmt? Det kann doch so nich weitajehn!

(Alle grübeln ein bißchen vor sich hin. Dann plötzlich)

Helene: Ich weiß! Es war in der Hand einer Hauptamtlichen. (Alle blicken sie erwartungsvoll an). Bis vor gut 7 Jahren.

Hanna: Anfang 2012?

Helene: Genau. Ende 2011 ist Frau Schramm in Rente gegangen. Bis dahin hat sie vom Sekretariat aus das Putzen organisiert, die Gruppen zusammengesucht oder auch vieles selber gemacht. Und fühlte sich für die organisatorischen Arbeiten zuständig – vermutlich, weil sie einfach zuständig war. Da gab es Staubsaugerbeutel und alles.

Teresa: Und dann?

Helene: Dann ging sie in Rente und nahm die Zuständigkeit als Ehrenamt mit, weil sie die Namen im Kopf hatte und die neuen Sekretärinnen waren Zugezogene.

Teresa: Hm!

Hanna: Und jetzt sucht der Pfarrer selber nach Putztruppen, es gleitet ihr aus der Hand, sie denkt, sie muß ja nicht mehr alles machen und so weiter und so weiter. Jetzt ist sie nur noch für die eigene Gruppe zuständig wie wir auch und den Überblick hat keiner mehr und traut sich auch keiner mehr zu.

Edith: Nicht zu vergessen die Zeit der „Gemeindeleitung“, als gar niemand einen Überblick haben durfte.

Ines (nickt): Steckt der Gemeinde alles noch in den Knochen!

Richard (dreht den Handteller nach oben): Weil nichts aufgearbeitet ist.

Karl (nickt): Alles zusammengenommen zumindest eine gute Arbeitshypothese. Laß uns Frau Schramm nächsten Sonntag fragen.

Herta: Ah! Und deswejen det Treffen von allen?

Edith (nickt): Deswegen das Treffen von allen. Allein kann hier niemand was entscheiden.

Herta: Und denn bestimmt ihr wieder jemanden, der de Oberaufsicht hat, und allet kommt in Ornung! Det is jut! Jednfalls müßt ihr hier dringend uffräum’n! Da jeht ja nischt mehr rin, in eure Besenkammer, und raus kommt nur Schrott!

Edith (wiegelt ein wenig ab): Najaaaa … Ganz so … Aber mit der Alles-Selber-Mitbringerei könnte wirklich mal Schluß sein. So auf dem letzten Loch pfeift die Pfarrei nicht!

Hanna: Und das Bistum schon gar nicht!

Helene: Wir sollten die schönen goldenen Kugeln des Weihnachtsmanns dafür gar nicht anbrechen!

Herta: Wat habt ihr imma mit diese Kugeln? Ick wer‘ euch zeijen .. ick hab euch nämich noch wat janz besondret mitjebracht! (Sie kneift ein Auge zu und bückt sich nach ihrer großen Umhängetasche.)

Fortsetzung folgt

Cornelie Becker-Lamers

Hm! Was kommt denn jetzt? Ich bin neugierig. Na – wir werden sehen, was Herta unseren tapferen Wundersdorfern nun noch auspackt.

Freitag für Frauen

Stille-Musik-Impulse an ausgewählten Stationen in der Kirche

Zu Meditationen, Stille und mehrstimmiger Flötenmusik lädt der „Freitag für Frauen“ am morgigen Freitag, dem 25. Januar 2019 um 17.00 Uhr in die katholische Kirche ein.
Wie bei einer Taschenlampenführung werden punktuell ausgewählte Stationen in der Kirche – darunter die sonst verschlossene Taufkapelle – erleuchtet.

Um 17.00 Uhr in Herz Jesu Weimar (eigenes Bild)

Mitglieder des Flötenensembles um Frau Mende werden, nur Klemmleuchten direkt über den Noten, die Meditationen ergänzen und die Stille mit sphärischen Klängen von Notre-Dame-Schule (um 1200) bis Carlotta Ferrari (2017) unterlegen. Herzliche Einladung, ja dringende Empfehlung!!!

Cornelie Becker-Lamers

Zur Einstimmung hier eines der Stücke, die das Flötenensemble (gekürzt, da instrumental) zu Gehör bringen wird.

Enjoy! 🙂

Die Spracherkennung 1/4: Smart Confession

Das nachgeholte Sketchlet zum Ersten Advent 2018.
Für drei Personen

Wundersdorf, Oderbruch. In Vorbereitung des nächsten Putzeinsatzes sind Ines und Helene in der Sakristei zugange, heizen das Wasser, binden sich vielleicht eine Schürze um, holen schon einmal die Besen und Eimer aus den verschiedenen Teilen des Schrankes und machen Licht. Reimers, Ines’ halbwüchsiger Sohn, sucht sich natürlich den besten Schrubber zum Kniebänkewischen aus. Da sich die drei schon auf dem Weg zur Kirche getroffen haben, sind die beiden Frauen bereits mitten in der Diskussion. Aufgeschreckt durch die Schlagzeilen über einen irrtümlichen Datentransfer durch das System „Alexa“ sind sie über das Thema künstliche Intelligenz ins Gespräch gekommen. In der Bewertung sind sie sich eigentlich einig – nur die Ängste sind unterschiedlich groß. Hören wir mal rein.

Helene (mit dramatischem Pathos): Also ich würde lieber sterben, als von einem Pflegeroboter versorgt zu werden! (Sie hängt ihren Mantel auf.)

Ines (steckt den Boiler in die Steckdose): Na, das kommt ja so auch gar nicht!

Helene (sucht in ihrer Tasche nach ihrer Schürze): Reden sie nicht immer davon? Und dann sieht man im Fernsehen die weißen Männchen, die den Leuten eine Tasse Kaffee bringen.

Ines (öffnet die Sakristeischranktür zum Putzzeug): Ja, Kellner vielleicht. Aber Pfleger? Nein!

Helene (bindet sich die Schürze um): Wie kannst du da so sicher sein?

Ines (kommt mit zwei Eimern zum Waschbecken): Weil das durch die Presse ging. Die Japaner haben da eine Menge Geld in die Forschung gesteckt, mit dem Ergebnis, daß man Maschinen eben doch nicht sensibel genug gesteuert kriegt, um sie für den Umgang mit hilfsbedürftigen Menschen tauglich zu machen. (Sie stellt die Eimer im Waschbecken ab.) Und da ging’s noch nicht mal ums Füttern oder so – erstmal nur ums Umbetten.

Helene: Na, hoffen wir, daß sie weitere Forschungsgelder einsparen!

Reimer (kommt mit einem Schrubber): Kann ich den nehmen, Mama?

Ines: Ja, klar, der ist gut!

(Reimer verschwindet wieder und sucht nach einem geeigneten Wischlappen.)

Ines (schließt die Tür zur Kirche auf): Na, Geld müssen sie schon weiterhin ausgeben – jetzt haben sie ja einmal ihre Professuren (sie lacht.) Aber ich glaube, sie sehen die Zukunft jetzt in intelligenten Tischen und so was – also, die ihre Höhe von selber auf den Nutzer einstellen und so.

Helene (schaltet am Sicherungskasten alle notwendigen Lichter in der Kirche ein): Aha – vermutlich auch mit Spracherkennung? Also ich danke! Dann erzählt mein intelligenter Tisch meinem Arzt, daß mein Barfach mir schon wieder einen Schnaps genehmigen mußte. (Sie lacht). Kein Privatleben mehr!

Ines: Das kann dir allerdings mit deinen Kindern irgendwann genauso gehen. (Sie prüft am Waschbecken die Temperatur des warmen Wassers und beginnt, einen Eimer zu füllen.) Aber das mit dem Ende der Privatsphäre ist tatsächlich ein Problem. Du weißt ja nie, in welchem Zimmer ein Lautsprecher oder Fernseher mit integriertem Mikrophon herumsteht. Also bei Freunden zu Hause, mein ich jetzt.

Helene (schließt den Sicherungskasten wieder): Wie früher mit den Wanzen der Stasi.

Ines: Nur daß die Leute heute für ihre Wanzen auch noch selber bezahlen! (Sie hebt den Eimer aus dem Waschbecken.)

Helene: Also wichtige Gespräche kann man wie eh und je nur auf Spaziergängen führen!

Ines: Ja – oder im Beichtstuhl natürlich!

Helene (zieht die Augenbrauen hoch): Was bedeutet, man sollte die Beichtstühle wieder etwas besser behandeln und nicht alle herausreißen oder vollstellen.

So ein schöner alter Beichtstuhl! (Franziskanerkirche Salzburg, Sommer 2016, eigenes Bild)

Ooooops! Da hat ja jemand einen Haufen Holz zu beichten! (eigenes Bild)

Reimer (mit Eimer, Schrubber und Eimer bewehrt, ruft): Ich geh dann mal!

(Er will in die Kirche stürmen, als ein ohrenbetäubendes Rumpeln und ein einmaliger Plumps ihn in der Bewegung erstarren läßt. Irritiert stecken Ines, Helene und Reimer den Kopf aus der Sakristeitür. Am Hauptportal der Kirche bemerken sie Edith und Teresa, die scheinbar soeben den Kirchenraum betreten haben und über den Lärm genauso verwundert sind.

Tja, und den Rest dieser Szene kennen wir ja schon. An dieser Stelle geht es nämlich weiter mit dem jüngsten Nikolaus-Sketch, „Der Weihnachtsmann“, hier

Fortsetzung folgt

Cornelie Becker-Lamers

Das Video

Ein Sketchlet zum Gedenktag der Heiligen Agnes
für drei Lämmchen, sechs Schafe und beliebig viele Schafstatisten

Wundersdorf, Schafweide. Eisiger Wind bläst über den Oderbruch. Die gefühlte Temperatur liegt noch einmal deutlich unter den gemessenen Werten. Also deutlich unter Null. Die Schafe lassen sich’s aber nicht verdrießen, stehen dicht beieinander und scharren mit den Hufen zwischen den Schneeresten nach winterlich kargem Gras. Tatze liegt wie immer unter der Tanne und schläft.

Soweit ist also alles friedlich.

Wäre da nicht Kohle, der suchend über die Weide trabt und nach Fixi und Huf Ausschau hält. Jetzt ruft er sogar. Was hat er nur?

Kohle: Fixi! – Hu-uf!!! (Er bleibt lauschend stehen.)

Kohle (trabt weiter): Fixi!!! – Hu-uf!!!

Grauchen (aus dem Innern der Herde heraus): Mäh! Ich glaube, die sind im Unterstand.

Kohle: Hm! Hätt‘ ich mir ja denken können. (Laut) Danke, Grauchen!

Er trabt zum Unterstand, stößt mit der Schnauze die Tür auf und erblickt ganz richtig Fixi und Huf, dazu Flocke, Wolle, Blütenweiß und außerdem Xenia und deren Mama, Euterpe. Sie sitzen gedrängt um Kohles Notebook und starren gebannt auf den Bildschirm.

Kohle: Ha! Da hab ich Euch ja gleich alle auf einen Schlag!

Fixi und Huf: Pscht!

Flocke (flüstert): Was kommst du hier so reingestürmt?

Wolle: Psssst!

Kohle (stutzt zunächst, schleicht sich dann aber auf Hufspitzen an die Gruppe heran, ebenfalls flüsternd): Was gibt es denn so wichtiges?

Blütenweiß: Euterpe kennt die Lämmchen! (Sie weist mit der Schnauze auf das Display, über das bewegte Bilder flimmern.)

Kohle: Welche Lämmchen?

Huf: Pscht!

Fixi (exaltiert): Da! Da schaut sie so süß!!! (Sie schiebt die Abspielanzeige des YouTube-Videos nach links und präsentiert allen Zuschauenden die Stelle dadurch noch einmal.)

Kohle (als das kaum eine Minute lange Video abgelaufen ist): Wie oft habt ihr das jetzt schon geschaut?

Fixi: Öööööh …

Flocke: Ein paarmal halt, es ist wirklich süß!

Xenia: Und Mama kennt die beiden Hauptdarstellerinnen.

Euterpe: Ja. Das waren die Erstgeburten meiner guten Freundin, aus unserer Herde auf den Kykladen, wo ich aufgewachsen bin. (schwärmerisch) Sie waren aber auch schön! Fell wie Seide! (Sie streichelt wie zur Veranschaulichung Xenia über den Rücken.)

Kohle: Und? Was kommt in dem Film vor?

Wolle: Die Lämmersegnung zum Gedenktag der Heiligen Agnes, also eigentlich heute. Aber das gibt es nicht mehr.

Kohle: Ach so. Und von wann ist der Film?

Huf: Dreimal darfst du raten …

Kohle: Äh – ‚Bene‘?

Fixi: Klar! Papst Benedikt hat sowas natürlich gemacht.

Flocke: Der war halt in jeder Hinsicht traditionsbewußt.

Wolle: Schöne Sachen, mit denen man sich identifizieren kann. So als normales Schaf eben.

Euterpe: Wirklich! Endlich mal ein Identifikationsangebot. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich die Lämmchen selber kannte!

Flocke: Nee, is klar!

Wolle: Wir empfinden das ganz genauso!

Kohle: Schöner Brauch!

Huf: Fixi wollte schon zum Casting!

Fixi (stupst ihn unsanft in die Seite): Mußt du immer alles rausposaunen?

Flocke: Aber das war doch eine sehr gute Idee! Nur daß der Brauch halt grad mal wieder nicht mehr praktiziert wird. (Sie seufzt und läßt das Video noch ein letztes Mal anlaufen.)

Kohle: Hm! Und woher wißt ihr das?

Xenia: Bellfrell hat’s getwittert – heute morgen.

Kohle: Bellfrell? Der mit der Möwe?

Fixi: Yep! (Sie schaut das Video.)

Kohle: Schreibt ihm schönen Dank!

Huf: Haben wir schon.

Flocke: Aber jetzt sag mal, Kohle, warum kamst du eigentlich vorhin so dringlich hier reingestürmt und hast für kalte Zugluft gesorgt?

Kohle: Ich wollte euch holen. Wir müssen endlich mal zu Edith, Richard und den andern in die Stadt und ihnen erzählen, was aus unserem Spiel geworden ist.

Flocke: Dove Sveta?

Kohle: Dove Sveta!

Wolle: Hast recht! Das müssen wir! (Sie klappt, nachdem sie kurz in die Runde geschaut hat, das Notebook zu und steht auf. Auch die andern kommen auf die Hufe und traben Richtung Tür.)

Euterpe: Dürfen wir mitkommen?

Kohle: Selbstverständlich!

Flocke: Aber sag mal, sollen wir uns da heute noch auf den Weg machen?

Kohle: Muß ja nicht, wenn es euch heute schon zu spät ist. Aber wir müssen klar absprechen, wann es endlich mal wird!

Wolle: Du hast recht! Laß uns morgen früh aufbrechen!

Kohle: So machen wir’s!

Blütenweiß: Ich sag noch Grauchen Bescheid. Die muß auch mit!

Flocke: Klar doch!

ENDE

Cornelie Becker-Lamers

Die Schafe! Immer unterwegs! Was sie nun wohl wieder vorhaben? Wir werden sehen. Aber bevor wir uns für heute von ihnen verabschieden, wollen wir doch wissen, was für einen Film sie sich da immer und immer wieder angeschaut haben. Hier ist er:

Post festum: Der Adventskalender mit den Cäcilini, Tag 24: Unschuldige Kinder

Nisi quia Dominus erat in nobis : cum exsurgerent homines in nos,
forte vivos deglutissent nos; cum irasceretur furor eorum in nos,
forsitan aqua absorbuisset nos;
Benedictus Dominus, qui non dedit nos in captionem dentibus eorum.
Anima nostra sicut passer erepta est de laqueo venantium; laqueus contritus est, et nos liberati sumus.
Adjutorium nostrum in nomine Domini, qui fecit cælum et terram.
PS 123, 2-4; 6-8

Wäre nicht der Herr bei uns gewesen, als die Menschen sich wider uns erhoben;
vielleicht hätten sie uns lebendig verschlungen, da ihr Zorn wider uns entbrannte,
vielleicht hätte uns das Wasser verschlungen.
Gebenedeit sey der Herr, der uns nicht zum Raube gab ihren Zähnen.
Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Stricke der Jäger; der Strick ist zerrissen und wir wurden erlöst.
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

„Altar der ‚Unschuldigen Kinder‘ in der Basilika St. Anna des bayerischen Wallfahrtsortes Altötting, Wikimedia Commons, User: Sziklai, Januar 2008)

 

Der Adventskalender mit den Cäcilini, Tag 23: Heut ist geboren

Factum est autem, cum essent ibi, impleti sunt dies ut pareret.
Et peperit filium suum primogenitum, et pannis eum involvit, et reclinavit eum in præsepio : quia non erat eis locus in diversorio.
Et pastores erant in regione eadem vigilantes, et custodientes vigilias noctis super gregem suum.
Et ecce angelus Domini stetit juxta illos, et claritas Dei circumfulsit illos, et timuerunt timore magno.
Et dixit illis angelus : Nolite timere : ecce enim evangelizo vobis gaudium magnum, quod erit omni populo:
quia natus est vobis hodie Salvator, qui est Christus Dominus, in civitate David.
Et hoc vobis signum : invenietis infantem pannis involutum, et positum in præsepio.
Et subito facta est cum angelo multitudo militiæ cælestis laudantium Deum, et dicentium:
Gloria in altissimis Deo, et in terra pax hominibus bonæ voluntatis.
Lk 2, 6-14

Es begab sich aber, als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte.
Und sie gebar ihren erstgebornen Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Und es waren Hirten in derselben Gegend, die hüteten und Nachtwache hielten bei ihrer Heerde.
Und siehe, ein Engel des Herrn stand vor ihnen und die Herrlichkeit Gottes umleuchtete sie und sie fürchteten sich sehr.
Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! denn siehe, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volke widerfahren wird;
denn heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren worden, welcher Christus, der Herr ist.
Und dieß soll euch zum Zeichen seyn: ihr werdet ein Kind finden, in Windeln eingewickelt und in einer Krippe liegend.
Und sogleich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen:
Ehre sey Gott in der Höh‘ und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!

Wie stets am Ende eines weiteren PuLa-Adventskalenders sind wir ein wenig erschöpft, und zwar wirklich wir, denn einige der Videos sind wenige Stunden, bevor sie hier erscheinen konnten, erst fertiggestellt und hochgeladen worden 🙂 , erschöpft aber wie immer auch zufrieden und mit dem Gefühl, sich selbst beschenkt zu haben, wie es sich eben einstellt, wenn man intensiv mit biblischen Texten umgeht und das zu guter Musik, an der für uns ja auch viele schöne Erinnerungen hängen!
Wir hoffen, es hat Ihnen erneut ein bißchen Freude gemacht und melden uns in ein paar Tagen wie immer mit einem kleinen „PS“. Außerdem, ja, außerdem sollten Sie sich vorbereiten auf eine beinahe revolutionäre Entwicklung in Bezug auf das „Bildnis des Bloggers mit seltsamer Kopfbedeckung“; ich glaube, Sie werden begeistert sein, ich bin es jedenfalls! 😉

Gereon Lamers

Allen Lesern von Herzen eine gesegnete, frohe Weihnachtszeit!

Der Adventskalender mit den Cäcilini, Tag 22: Wisset, jeden kann erlösen

Tunc dicet rex his qui a dextris ejus erunt: Venite benedicti Patris mei, possidete paratum vobis regnum a constitutione mundi
esurivi enim, et dedistis mihi manducare : sitivi, et dedistis mihi bibere: hospes eram, et collegistis me
nudus, et cooperuistis me.
Mt 25, 34 -36a

Alsdann wird der König zu denen, die zu seiner Rechten seyn werden, sagen: Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters! besitzet das Reich, welches seit Grundlegung der Welt euch bereitet ist
Denn ich war hungrig, und ihr habt mich gespeiset; ich war durstig, und ihr habt mich getränket; ich war ein Fremdling, und ihr habt mich beherberget;
ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet.

Der Adventskalender mit den Cäcilini, Tag 21: Denn Jesus kauft von Sünden frei

Indicavitque ei apud quem fuisset operata : et nomen dixit viri, quod Booz vocaretur.
Cui respondit Noëmi : Benedictus sit a Domino : quoniam eamdem gratiam, quam præbuerat vivis, servavit et mortuis. Rursumque ait : Propinquus noster est homo.
Ruth 2, 19b-20

Und sie [Ruth] erzählte ihr, bei wem sie gearbeitet und sagte den Namen des Mannes , daß er Booz heiße.
Und Noemi antwortete ihr: Gesegnet sey er vor dem Herrn! denn dieselbe Gnade, die er den Lebenden erwiesen, hat er auch den Todten nicht entzogen! und wiederum sprach sie: Der Mann ist unser Verwandter!

„In Ruth, Jesus is our kinsman and redeemer“, so heißt es gerne auf Englisch, wenn die Bücher des Alten Testaments aufgezählt werden, unter dem typologischen Motto: Jesus is in every book of the bible! Damit sind die beiden Begriffe des ‚Verwandten‘ (wie hier in der Allioli-Übersetzung) und des ‚Lösers‘ [engl. wortgleich mit ‚Er-löser‘] schön verbunden. Zum Begriff des ‚Lösers‘, wie ihn die heutigen Übersetzungen und auch das Lied verwenden, vgl. hier.

Gereon Lamers

Der Adventskalender mit den Cäcilini, Tag 20: Anima Christi sanctifica me

Thomas autem unus ex duodecim, qui dicitur Didymus, non erat cum eis quando venit Jesus.
Dixerunt ergo ei alii discipuli : Vidimus Dominum. Ille autem dixit eis : Nisi videro in manibus ejus fixuram clavorum, et mittam digitum meum in locum clavorum, et mittam manum meam in latus ejus, non credam.
Et post dies octo, iterum erant discipuli ejus intus, et Thomas cum eis. Venit Jesus januis clausis, et stetit in medio, et dixit : Pax vobis.
Deinde dicit Thomæ : Infer digitum tuum huc, et vide manus meas, et affer manum tuam, et mitte in latus meum : et noli esse incredulus, sed fidelis.
Respondit Thomas, et dixit ei : Dominus meus et Deus meus.
Joh 20, 24-28

Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Darum sprachen die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe, und meinen Finger in den Ort der Nägel, und meine Hand in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder darin, und Thomas mit ihnen. Da kam Jesus bei geschlossenen Thüren, stand in ihrer Mitte und sprach: Friede sey mit euch!
Dann sagte er zu Thomas: Lege deinen Finger herein und sieh meine Hände und reiche her deine Hand und lege sie in meine Seite; und sey nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!