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Früher oder später…

…aber dafür nun schon zum siebten Mal erscheint in dieser weihnachtlich geprägten Zeit zuverlässig das „Bildnis des Bloggers mit ungewöhnlicher Kopfbedeckung“. Was 2011 aus einer reinen Laune heraus begann, gehört mittlerweile auf seine Art auch zur Reflexion über das abgelaufene Jahr, spiegelt dessen Erlebnisse, die Freuden aber eben ggf. auch die Schwierigkeiten des Jahres wider (weshalb es sich ja das letzte Mal [bezogen auf das Jahr 2016] so ungebührlich verzögerte, hier). Da sind wir ja glücklicherweise heute doch viel zeitiger dran! 🙂

Ich weiß natürlich nicht, wie es Ihnen erging, aber ich fühlte mich im Lauf des Jahres 2017 zusehends von Baretten ‚verfolgt‘. Ja, doch, ich meine „Barette“, nicht etwa (Hipster-) „Baerte“ (obwohl… 😉 ) und auch nicht „Birette“ (von denen fühlte sich vermutlich eher eine ganz andere Art von Katholiken verfolgt – wenn es doch hierzulande nur mehr Birette gäbe…), nein, ich meine wirklich „Barette“ und zwar als Teil der (spät-) mittelalterlichen Gelehrtentracht, die, zusammen mit dem ebenfalls daher rührenden Talar dann ja zur Amtstracht der Geistlichen in den aus der Reformation hervorgegangenen kirchlichen Gemeinschaften geworden ist, dem von Cranach geprägten „Urbild“ ihres Gründers folgend. Und eben diesem, bzw. seinen Abbildern ist man im zurückliegenden Jahr des „Reformationsjubiläums“ jedenfalls hier bei uns eben derart häufig begegnet, daß einen im öffentlichen Raum gelegentlich das Gefühl beschlich, man könne nicht über die Schulter schauen, ohne daß da schon wieder… (vgl. auf PuLa auch hier). Und, ich mag mich täuschen, aber nach meinem Eindruck wurde der Umfang der Barette immer größer, desto später die Darstellung zu datieren ist, so daß ich den Eindruck gewann, im Verlauf des 19. Jahrhunderts hätten geradezu „Wagenräder“ die Silhouette der einschlägigen Standbilder geprägt.

Und so stand gewissermaßen ein überdimensioniertes Barett schon im Raum, als mir der Zufall (?) die Regenschutzhülle eines neu angeschafften Notebook-Rucksacks in die Hände – und dann auf den Kopf spielte… Dann galt es freilich noch ein anderes persönliches Vorbild für das genaue Bildmotiv zu finden, das versteht sich ja von selbst, aber das ging schnell und dies ist das Ergebnis:

Mit großem Barett (eigenes Bild)

Na? Haben Sie das Vorbild erkannt? Auch keineswegs eine unproblematische Persönlichkeit, aber doch ein ganz, ganz anderer Fall und außerdem will ich mich ja nicht identifizieren oder gar parallelisieren (behüte!), sondern es geht ja bloß um die Anregung.

Derweil liest man in unseren (Kirchen-) Zeitungen so allerlei Nachklapp des Jubiläumsjahres und fragt sich, was so im einzelnen gemeint sein könnte, wenn Bischof Feige (Magdeburg) im „Tag des Herrn“ (1/2018, S. 9) aus einem Aufsatz in der „Herder-Korrespondenz“ so zitiert wird: „manche Vertreter meiner Kirche“ (sic!) seien noch immer „einem identitären Kirchenbild verhaftet“. Hm!
Schon konkreter wurde da bereits am 22. Dezember 2017 Ilse Junkermann, Noch-Landesbischöfin der EKM im Gespräch mit der TLZ (S.1), als sie ankündigte: „Protestanten und Katholiken werden zum 1. Advent 2018 in Erfurt gemeinsam den Beginn des neuen Kirchenjahres feiern“.
Soso, werden wir das? Ich finde, das wäre doch ein wunderbarer Anlaß für ein sichtbares ökumenisches Zeichen: Laßt einmal, nein, zum erstenmal die Erfurter ökumenische Martinsfeier am 11. November, dem Tag des Hl. Martin v. Tours stattfinden und nicht wie seit ich weiß nicht wie langer Zeit einen Tag vorher am Geburtstag eines frühneuzeitlichen mitteldeutschen Augustinereremiten.
Würden Sie mit mir wetten, daß das so wie gerade vorgeschlagen geschieht? Nein? Wie schade, ich würde, indem ich auf das Gegenteil setze, gerne mal wieder eine Wette gewinnen… 😉

Technische Schlußbemerkung: Wir haben die Kategorien „Bildnis des Bloggers“ und insbesondere „Nikolaus“ neu eingeführt, so daß vor allem letztere Beiträge nun leichter zu finden sind (und dabei auch ein paar „Altlasten“ entsorgt, so nach fast 7 Jahren… 🙂 ).

 

Edit, 10. Januar 2018: In einer früheren Version stand fälschlicherweise „Augustiner-Chorherr“; PuLa dankt C. H. herzlich für den freundlichen Hinweis!

3 Trackbacks/Pingbacks

  1. […] Absatz stehen – mittig, wenn mich nicht alles täuscht, gar ein „Bildnis des Bloggers ohne Kopfbedeckung“, will sagen, da ist zufällig Gereon drauf […]

  2. […] als Spätfolge des „Reformationsjubiläums“, da hatte man sich das versprochen (PuLa berichtete) und man fragt sich ernsthaft, warum eigentlich, scheinbar oder anscheinend?, alles, was unter dem […]

  3. […] sollten Sie sich vorbereiten auf eine beinahe revolutionäre Entwicklung in Bezug auf das „Bildnis des Bloggers mit seltsamer Kopfbedeckung“; ich glaube, Sie werden begeistert sein, ich bin es jedenfalls! […]

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