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Der Adventskalender mit dem Hl. Hilarius v. Poitiers, Tag 23

Es begehrt also jetzt der, […] welcher bittet, daß auf seine Hilfe Bedacht genommen werden möchte, Strafe gegen diejenigen, die ihm widerstreben, indem er spricht:

„Diejenigen sollen beschämt werden und sich schämen, welche nach meiner Seele streben.
Hinweg und zurück gewiesen werden und erröten sollen die, welche Böses gegen mich denken.
Errötend sollen sogleich hinweggewiesen werden die, welche zu mir sagen: Recht so, recht so.“

Die göttlichen Worte müssen nach unserer Weise zu sprechen und uns auszudrücken erwogen werden. Scham und Beschämung sind Folgen der Schande, die Wegweisung ist eine Folge der Abweisung; eine Rückkehr aber findet an keine anderen Orte statt, als in die, von denen ausgegangen wurde.
Diejenigen nun, welche nach der Seele dieses Heiligen streben, welcher bittet, daß auf seine Hilfe Bedacht, genommen werden möchte, werden zuerst beschämt werden, dann auch hinweggewiesen werden, ferner nicht anderswohin gewiesen werden, sondern zurück.
Und die Ordnung der Worte ist dieselbe, wie die der Sachen.
Denn sie werden beschämt werden, weil sie nach der Seele dessen streben, von dem sie, nachdem sie ihn getötet haben, wissen werden, daß er lebe; denn Gott ist der Herr des Lebens und der Auferstehung. Ferner werden sie dann hinweggewiesen werden, damit sie nicht mit den Heiligen, in den Wolken hingerückt, Christus entgegen kommen.
Endlich aber werden sie nicht an andere Orte gewiesen, sondern zurück.
Denn bei ihrer Auferstehung von den Toten werden sie wieder zum Strafe- und Rache-Gerichte in den Abgrund der Erde, woher sie gekommen sind, zurückkehren. „Denn alles Fleisch wird auferstehen, aber nicht alles wird verwandelt werden;“ (cf. 1 Kor 15, 51) und es ist bestimmt, daß ein jeder im Fleische Gutes oder Übles, je nachdem er gehandelt hat, empfange.
Daher werden diejenigen, welche nach der Seele des Gerechten streben, welche Übles denken, und welche sagen: „Recht so, recht so! beschämt werden, hinweggewiesen werden, und zurückkehren, [d.h.] bei der Auferstehung beschämt, von dem Entgegenkommen zurückgetrieben, und in den Abgrund wieder hinabgerufen.
“Recht so, recht so! aber ist der Ruf der Spötter, nämlich solcher, welche sagten: „Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.“ (Mk 15,31)

(Tractatus in LXIX Psalmum [zu Ps. 69] 3)

Der Hl. Hilarius liest den Psalm auf Christus als Beter („von dem sie, nachdem sie ihn getötet haben, wissen werden, daß er lebe“).
Mich hat persönlich an diesem Kommentar „gepackt“ in welchen Kontext Hilarius die rückt, die das „Recht so!“ (oder „Gut so!“, lat. „Euge“) rufen, jene, die uns glauben machen wollen, es wäre „alles in Ordnung“, wir „sollten uns doch nicht so haben“: Unter das Kreuz.
Ein konsequenter, schrecklicher, großartiger Gedanke!

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