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Erste allgemeine Ver-un-sicherung

Nun sind die Sternsingertage vorüber und waren frei von Schnee und Eis – gut für die, die sich jedes Jahr mit ihren „Königen“ ins Auto setzen, um Gemeindemitglieder in entlegeneren Gegenden zu besuchen und sich an weißer Pracht dann immer nicht recht freuen können.

Was im Un-Fall passiert, wenn Ehrenamtler in Ausübung ihrer Tätigkeit mit dem Wagen in den Graben rutschen, war denn auch Thema der letzten „Leithammelrunde“ der Ehrenamtlichen im Oktober, nachdem „aus dem Kirchenvorstand“ die alarmierende Meldung in die Runde geworfen wurde: „Das Bistum hat die Versicherungen gekündigt!“ Ungläubiges Entsetzen: Wie können sie nur – also „die da oben“ wieder mit ihrem dicken Personalpolster! Können sich’s ja leisten.

Nachfragen ergaben dann noch am selben Abend kleckerweise, daß die Nachricht in der Form allerdings nicht zutraf. Erst waren die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiter die nach wie vor versicherte „Ausnahme“ (!), dann kam heraus, daß selbstverständlich auch Ehrenamtler – Kommunionhelfer auf dem Weg zu den Kranken, und, ganz wichtig! Vertreter des Kirchenvorstands auf Baustellen! – in der Ausübung ihrer Tätigkeit weiterhin über das Bistum versichert sind. Der Bulli ist vollkasko versichert sowie all seine Insassen, selbst bei eigenem Unfallverschulden ist das eigene Privatfahrzeug über das Bistum versichert, für das fremde Fahrzeug haftet die Versicherung des Fahrers. – Und wenn man Beleuchtung für eine Theateraufführung ausleiht? Das geschehe dann nun aber wirklich auf eigene Gefahr.

Ein Telefonat mit der zuständigen Mitarbeiterin im bischöflichen Ordinariat ergab, daß auch dieses letzte Detail nicht zutrifft: Sogar Gegenstände sind über einen Sammelvertrag des Bistums Erfurt haftpflichtversichert.

Also, liebe Mitstreiter! Nicht abschrecken lassen! Weiter mit Kindern und Jugendlichen Theater spielen! Ehrenamtliche Mitarbeiter sind wie die hauptamtlichen über die Berufsgenossenschaft Verwaltung auch bei Selbstverschulden versichert, wenn sich ein Unfall in Ausübung der ehrenamtlichen Tätigkeit ereignen sollte. Zur Sicherheit sollten größere Unternehmungen (ich denke: etwa das Auf-die-Leiter-Steigen, um zum Gemeindefest die Girlande aufzuhängen – Ihr wisst: die meisten Unfälle passieren im Haushalt … 😉 ) bei Herrn Hoffmeier angemeldet und abgesprochen werden.

Fazit: Von dem gesamten Redebeitrag „aus dem Kirchenvorstand“ bleibt damit lediglich übrig, daß die Bistumsverwaltung aus der gesonderten Kinderunfallversicherung ausgestiegen ist, und das mit gutem Grund: Kinder sind in Deutschland immer und überall gesetzlich versichert und die Versicherungen haben ohnehin auch in der Vergangenheit, wenn denn ein Unfall tatsächlich einmal beim Bistum gemeldet und nicht sowieso nur mithilfe der eigenen Chipkarte behandelt wurde, den Schadensausgleich untereinander geregelt. Die Kinderunfallversicherung war also effektiv überflüssig (Genauso überflüssig, wie deren Kündigung mit einer in den einzigen anwesenden Vollbart gebrummelten, so unglaublich coolen Bemerkung „elf Millionen für den Papstbesuch“ zu kommentieren).

Wichtig bleibt natürlich, die Aufsichtspflicht nicht zu verletzen und nicht Erstklässler – wie es bei der vergangenen RKW geschehen sein soll – beim „Pullern“ im unbekannten Wald allein zu lassen und mit der Gruppe weiterzulaufen, bis das Kind die Gruppe nicht mehr sieht. Dann kann es im Un-Fall wirklich eng für die Aufsichtsperson werden.

Schön fand ich, daß ich nicht die erste war, die am Tag nach der „Leithammelrunde“ in Erfurt beim Ordinariat anrief. „Jaja, da muß ja wirklich was los gewesen sein, ich hatte heute schon einen Anruf“, sprach die freundliche Dame – und beruhigte mich so, ohne es zu wissen, gleich doppelt: In der Weimarer Herz-Jesu-Gemeinde hat sich ganz offenbar schon weiter herumgesprochen, daß man alarmierende Gerüchte – äh, Berichte „aus dem Kirchenvorstand“ über das böse, böse Bistum lieber noch mal gegencheckt; eine schöne Gewißheit, die ich im Zusammenhang mit den Nachrichten über die Versicherungslage bei unseren Veranstaltungen den PuLa-Lesern doch auch endlich noch einmal weitergeben wollte.

 

Cornelie Becker-Lamers, Weimar

Ein Trackback/Pingback

  1. […] das jährliche Treffen aller Leiter/innen der Gruppen und Kreise hieß schon immer so! vgl. hier mal wieder stattfand (mir ist, als wäre sie in den letzten Jahren ausgesetzt worden – da kann ich […]

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