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Der Esaias/LXX-Adventskalender, Vorabend, Teil I 

Wenn ich heute abend zurückblicke auf die letzten neun Adventskalender, die wir hier auf PuLa schon hatten, und ja, dies wird wirklich bereits der zehnte!, dann haben sich geradezu schon Topoi herausgebildet, die an den Vorabenden immer wieder erscheinen: Ich stelle fest, daß ich lange vergeblich über ein mögliches Thema nachgedacht habe, das sich dann ziemlich knapp doch “einstellt”, dieses Thema spiegelt in der ein oder anderen Form wider, womit ich mich in dem Jahr beschäftigt habe und ich weiß zu Beginn noch nicht so recht, worauf es eigentlich alles hinauslaufen soll, denn keineswegs sind etwa alle Beiträge bereits fertig… 

Nun, gewiß werden Sie sich mit mir freuen, wenn ich Ihnen sage, das zumindest ist auch in diesem verrückten Jahr keinen Deut anders! 😀

Also, worum soll es in der Nummer 10 gehen?
Schon seit dem Adventskalender zu den sog. “Kleinen Propheten” im Jahr 2013 war klar, daß auch der “große”, der weihnachtliche Prophet schlechthin, Jesaja, einmal würde “vorkommen” müssen, natürlich nicht weil es allgemein so besonders wichtig wäre, wenn ich das mache, sondern weil es für mich wichtig ist, denn auf diese Weise liest man so ein biblisches Buch mit besonderer Intensität! 

Und ebenfalls schon seit langem hege ich ja eine besondere Affinität zur Septuaginta, dem griechischen Alten Testament, wie Sie vielleicht in diesem April an der kleinen Reihe zu Psalm 15 und seiner Verwendung in der Apostelgeschichte wieder bemerkt haben.

Damit ist schon mal klar, woher dieser Adventskalender seinen Namen hat, aus der (transliterierten) griechischen Form des Prophetennamens (hebr. Jeschajahu) und dem lateinischen Zahlzeichen für die 70: LXX. 

Unsere Textgrundlage wird dabei in bewährter Weise die “Septuaginta Deutsch”, Stuttgart 2009 bieten, dort findet sich in der Einleitung zum Jesajabuch (S. 1230) auch der interessante Hinweis, daß das anlautende “E” mehr oder weniger wie ein “I” gesprochen wurde, woher dann auch die lateinische Umschrift “Isaias” klar wird. 

Stichwort Latein: Auch wenn diesmal tatsächlich der (übersetzte) griechische Text in seiner teils fremden Spezifik im Vordergrund steht, ganz auf das Lateinische kann PuLa natürlich nicht verzichten, wir werden also den jeweiligen Vers auch in der Version der Vulgata (natürlich nicht der “Nova Vulgata”!) bringen. 😉 Der neutestamentliche Text wird ggf. aus dem “Münchener Neuen Testament” (MNT, Ostfildern, 9. Aufl. 2010 ) stammen, das sich ja seinerseits ebenfalls um eine möglichst große sprachliche Nähe zum griechischen Original bemüht. 

Und als ob damit der Neuerungen noch nicht genug wären 😆 teilen wir in diesem Jahr, in dem wie zuletzt 2015 (wo wir es anders gelöst haben) auf den ersten Adventssonntag noch ein Montag folgt, der nicht im Dezember liegt, erstmals den “Vorabend” mit seinen  Erläuterungen in zwei Teile. Nachdem ich Ihnen heute grob erläutern konnte, was ich vorhabe, hoffe ich am Montagabend ein bißchen darüber zu schreiben, warum ich es für angebracht halte, das zu tun.

Einen kleinen Vorgeschmack, keine “klassische” Stelle, eher assoziativ, soll es aber heute schon geben:

 

[…] sagt der Herr: Wenn auch eure Sünden wie Purpur sind, werde ich sie weiß wie Schnee machen, wenn sie aber wie Scharlach sind, werde ich sie weiß wie Wolle machen.
(Jes 1,18)

[…] dicit Dominus: Si fuerint peccata vestra ut coccinum, quasi nix dealbabuntur; et si fuerint rubra quasi vermiculus, velut lana alba erunt.

 

Und antwortete einer von den Ältesten, sagend mir: Diese, die Umworfenen mit den weißen Gewändern, wer sind sie, und woher kamen sie? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt. Und er sprach zu mir: Diese sind die Kommenden aus der großen Bedrängnis, und sie wuschen ihre Gewänder und weißten sie im Blut des Lammes. 
(Offb 7, 13f.)

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