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„Ad te levavi animam meam“: Advent und – Adventskalender!

Auch in diesem Jahr wird es auf PuLa wieder einen Adventskalender geben, den fünften immerhin schon.
Aber es gibt da ein praktisches Problem. Dem diesjährigen Adventskalender ist nämlich erneut die Zahl von 24 „Türchen“ geradezu eingeschrieben, warum, das wird noch erklärt.

Nun ist aber bereits Advent und bevor mich ein liturgisch kundiger Mensch (ich denke da so an die Richtung von Eisenach, beispielsweise… 😉 ) erst darauf hinweist, sage ich, ja, wenn dies erscheint, ist es schon soweit, mit der ersten Vesper am Vorabend des ersten Adventssonntags hat das neue Kirchenjahr bereits begonnen!

Trotzdem gibt es den traditionellen Vorabend zum PuLa-Adventskalender wie in jedem Jahr erst am 30. November. Bis dahin überbrücken wir zwei Tage mit Aufnahmen des Introitus zum ersten Adventssonntag. Die Art und Weise wie das geschieht führt zugleich schon ein in die Struktur der kommenden Tage.

Enjoy!

Ad te levavi animam meam:
Deus meus in te confido, non erubescam
neque irrideant me inimici mei
et enim universi qui te exspectant, non confundentur.
Vias tuas, Domine, demonstra mihi, et semitas tuas edoce me.

(Psalm 24, 1-3, 4 Vg)

Zu dir erhebe ich meine Seele;
mein Gott, auf dich vertraue ich, Darum werde ich nicht erröten,
noch sollen meine Feinde mich verlachen.
Denn all die vielen, die auf Dich warten, werden nicht zuschanden.
Vers:
Herr zeige mir Deine Wege und lehr mich Deine Pfade.

(Grundlage nach momentan verbreiteter Zählung [mvZ] in Ps 25, 1 – 4 zu finden)

Der Text des Evangeliums zum Ersten Sonntag im Advent ist im nun beginnenden Lesejahr C schönerweise der, der es bis 1970 immer war, damit paßt er zum ja ebenfalls „älteren“ Introitus. Er findet sich bei Lukas, Kapitel 21, Verse 25–28.34–36 (wie ich diese zerschnittenen Perikopen „liebe“ 🙁 ), vorher einfach Verse 25 – 33. Es geht um die Wiederkunft des HErrn am Ende der Zeiten:

[E]t tunc videbunt Filium hominis venientem in nube cum potestate magna et majestate.
His autem fieri incipientibus, respicite, et levate capita vestra : quoniam appropinquat redemptio vestra. (Lk 21, 27f.)

Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit.
Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.

Wenn man übrigens den Text des Introitus mit dem Psalmtext aus der Vulgata vergleicht, wird man leicht Unterschiede feststellen, deren gewichtigster die Auslassung des Wortes „Domine – HErr“ gleich nach den ersten zwei Wörtchen ist. Wer Freude an musikalisch-theologischen Überlegungen hat, kann sich dazu diesen Artikel anschauen, den ich durchaus lohnend finde, der mir aber doch ein wenig spekulativ erscheint. Könnte es nicht auch einfach sein, daß der ursprüngliche „Komponist“ des Introitus einen anderen Text vor sich hatte?
Wer sich damit auskennt, ich freue mich über jeden Hinweis, aber bitte darüber das wichtigere ‚Aufheben der Häupter‘ nicht vergessen! 🙂

Ein Kommentar

  1. Boehr schrieb:

    Lieber Gereon,
    jetzt bin ich auf der Suche nach einem Zitat endlich einmal auf ‚Pulchra ut Luna‘ gestoßen. Was Du da unternimmst, ist bewundernswert, groß- und einzigartig.
    Herzliche Weihnachtsgrüße an Dich und Deine ganze Familie,
    Dein Christoph

    Samstag, 26. Dezember 2015 um 12:07 | Permalink

Ein Trackback/Pingback

  1. Adventsbeginn in Paris | viasvitae on Sonntag, 29. November 2015 um 14:16

    […] Der Lateinische: Ad te levavi animam meam […]

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