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Der Adventskalender mit den Cäcilini, Tag 7: Maria, Mutter Friedenshort

46 Et ait Maria : Magnificat anima mea Dominum :
47 et exsultavit spiritus meus in Deo salutari meo.
48 Quia respexit humilitatem ancillæ suæ : ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes,
49 quia fecit mihi magna qui potens est : et sanctum nomen ejus,
50 et misericordia ejus a progenie in progenies timentibus eum.
Lk 1, 46-50

Und Maria sprach: Hoch preiset meine Seele den Herrn;
und mein Geist frohlocket in Gott, meinem Heilande!
Denn er hat angesehen die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter;
denn Großes hat an mir getan, der da mächtig ist ,und dessen Name heilig ist!
Er ist barmherzig von Geschlecht zu Geschlecht denen, die ihn fürchten.

Zu dem Lied und wie sich in ihm deutsche Geschichte, nicht bloß Kirchen-Geschichte!, spiegelt, kann man ganz viel schreiben, ein bißchen haben wir das auch schon getan, hier; es wäre wunderbar, wenn es auch im Westen unseres Vaterlands ein wenig bekannter würde!

Zum Magnificat hingegen sollte man eigentlich gar nichts schreiben müssen – das ist ein Text zum andächtigen Anschauen und Bedenken. Seine Schönheit nimmt gefangen – heute und alle Tage!

Aber eben deswegen muß ich doch eine Bemerkung machen, leider eine zornige: Wenn sog. „historisch-kritische“ (schon der Begriff ist unsinnig, aber dazu ein andermal mehr) Exegeten mehr oder weniger verbrämt sagen, dies sei ja „natürlich“ nicht authentisch, sondern ein Ergebnis der Arbeit des „Lukas-Redaktors“, denn Maria sei so etwas ja nicht „zuzutrauen“ dann ist das zunächst einmal frauenfeindlich und absolut „19. Jahrhundert“.
Es ist außerdem auf der noch rein menschlichen Ebene psychologisch blind, denn wer, wie Maria, im Umfeld des Tempels lebte und mit den Heiligen Schriften, den Psalmen zumal, täglich umging, dem war diese Begriffswelt selbstverständlich inniglich vertraut, warum hätte sie sie nicht zu einer neuen, originalen Synthese bringen sollen?
Und schließlich ist es ungläubig, denn es heißt ja, dem Hl. Geist, Gott selbst!, nicht „zuzutrauen“ einen Menschen, eine junge Frau, so zu inspirieren, daß dies aus ihr fließt, wenn es drauf ankommt.
Lassen Sie sich also von derartigem Vulgär-Modernismus nicht die Freude an den Texten der Hl. Schrift verderben, nicht im Advent und niemals, denn diese Leute haben einfach unrecht und man kann sie, wenn‘s drauf ankommt, getrost ignorieren.

Gereon Lamers

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