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Der Adventskalender mit Fortunatianus von Aquileia, Tag 5

Nicht ein jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Himmelreich eingehen, sondern, wer den Willen meines Vaters thut, der im Himmel ist, der wird in das Himmelreich eingehen.
[…]

Ein jeder also, der diese meine Worte hört und sie thut, ist mit einem weisen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf einen Felsen gebaut hat.
Da fiel ein Platzregen, es kamen Wassergüsse, es bliesen die Winde und stießen an jenes Haus, aber es fiel nicht zusammen, denn es war auf einen Felsen gegründet.
Und jeder, der diese meine Worte hört, und sie nicht thut, der wird einem thörichten Manne gleich seyn, der sein Haus auf den Sand gebaut hat.
Da fiel ein Platzregen, es kamen Wassergüsse, es bliesen die Winde und stießen an jenes Haus und es stürzte ein und sein Fall war groß.
(Mt 7, 21. 24-27)

Jeder, der meine Worte hört und sie ausführt.“ Das sagt, daß jemand, der diese Worte hört und ausführt, wie ein weiser Mann ist, der ein Haus auf Felsen baut. Insofern sich dies auf die Eigenschaften der Vorfahren bezieht, werden die ‚Weisen‘ als Abel, als Noah, Abraham, Isaak, Jakob, Moses selbst verstanden; Auch der Apostel Paulus soll das Fundament wie ein weiser Erbauer gelegt haben. (1 Kor 3, 10 ) Aus dem besonderen Charakter der Apostel geht dies dann auf das christliche Volk der Kirche über, das die Grundlage ihres Hauses, der Kirche, auf dem Apostolischen Felsen, also auf Christus selbst, errichtet. Da sich nun herausstellt, daß die Kirche auf Christus als der stärksten Grundlage (d.h. mit der des Glaubens) aufgebaut ist, kann sie nicht durch Stürme aus der Wahrheit des Glaubens herausgerissen werden. „Denn als der Regen niederging“: Dies ist dies das Gebot der Ungerechtigkeit. Und vom übermäßigen Regen steigen die Flüsse auf, die manchmal von den Propheten her als Könige verstanden werden. So werden hier die Flüsse als die ‚Könige‘ [die Anführer] der Verfolger [der Kirche] und Übeltäter verstanden. [teilweise korruptes Textzeugnis] Die Winde wehten, das ist offensichtlich die böse Ordnung, die sich durch die Richter zieht. Es bedeutet, daß die Winde diejenigen sind, die einer bösen Ordnung gehorchen, was heißt: die Richter. Sie stießen gegen das Haus: zu stoßen ist zu schlagen, das heißt zu attackieren. Denn wann immer es eine Zeit der Verfolgung gibt, greift jeder die Kirche an, um sie zu zerstören. Aber wenn der Glaube gegenwärtig ist, kann das Haus (das heißt eine Person), das auf dem Felsen (offenkundig: auf Christus) gegründet ist, durch keinerlei Kraft von seinem Fundament losgerissen werden. Denn wenn jemand für den Namen Christi getötet wird, bleiben sie noch fester und fester an den Fundamenten aus Fels befestigt.
M. XXX.
Und alle, die meine Worte hören und sie nicht ausführen.“ Er vergleicht alle, die die Worte hören und nicht ausführen mit einem dummen Mann. Wenn also auch heutzutage jemand unklug sein sollte und in weltliches Planen verstrickt, legt er den Grundstein für das Haus auf Sand. Wenn aber Regen und Flüsse und Winde, wie sie oben erklärt wurden, kommen, bricht dieses Haus notwendig zusammen und wird zur Ruine. So können tatsächlich Menschen, die sich mit Reichtümern beschäftigen, nach Ehrungen streben oder in verschiedene Begierden verstrickt sind, zur Zeit einer Verfolgung leicht zur Verehrung von Götzen zurückkehren und eine große Verheerung anrichten. So gewiß auch die Häretiker, die das Fundament ihres Hauses nicht richtig legen, obwohl sie denken, daß sie ihre Fundamente auf Fels gelegt hätten; in einer Zeit der Verfolgung findet man sie ‚auf dem Sand‘, weil sie sich weigern, für Seinen Namen zu leiden, und sie kehren wie Menschen der Erde zur Erde zurück.
M. XXXI.

O, wie hatte ich mich darauf gefreut: Fortunatianus erwähnt die Häretiker!
Nun, damit hatte man recht zuversichtlich rechnen können, aber jetzt passiert es gleich in der ersten Woche… 🙂

Denn zum „Sturz der Irrlehrer“ gibt es ein ganz wundervolles Bild aus Stift Admont; schauen Sie nur:

Klosterbibliothek Admont, Zentralkuppel ‚Göttliche Offenbarung‘: Sturz der Irrlehrer (eigenes Bild)

Weniger erfreulich finde ich, daß in dem ansonsten ganz hervorragend gelungenen Heftchen über „Die Deckenfresken der Stiftsbibliothek Admont“ ausschließlich diese, Die ‚Irrlehrer‘, in Anführungszeichen auftauchen!, so, als wolle man sich von diesem „harten“ Begriff ein wenig distanzieren. Dabei ist es doch gar keine Frage, daß es das gab und gibt: Lehren, die das gläubige Volk drohen, in die Irre zu führen. Damals wußten die Benediktiner als Auftraggeber von der Bedeutung des Phänomens, was einem, wenn man nur ein wenig aufmerksam auf das Bildprogramm schaut, auch sofort klar wird. Dieser „Sturz“, der ein Hoffnungszeichen ist!, er findet sich nicht in einem Seitenflügel etwa in der Kuppel ‚Theologie‘ im Südflügel, nein, er ist Teil des Zentrums, in der großen Mittelkuppel, wie schön!

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