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Der Adventskalender mit Fortunatianus von Aquileia, Tag 3

In der selben Stunde frohlockte Jesus im heiligen Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde! daß du dieses vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen aber geoffenbart hast. Ja, Vater! denn also ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben; und niemand weiß, wer der Vater ist, als der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.
Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach: Selig sind die Augen, welche sehen, was ihr sehet!
Denn ich sage euch, daß viele Propheten und Könige sehen wollten, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen; und hören, was ihr höret, und haben es nicht gehöret.
(Lk 10,21-24)

Wie sich ein gütiger Vater freut, wenn er sieht, daß seine Söhne den rechten Weg gehen, so jubelt auch Christus, weil die Apostel so viel Gutes getan haben.
Man kann so unterscheiden: Es wird von Weisen gesprochen, d.h. von den Pharisäern und Schriftgelehrten, die das Gesetz auslegen, und von Klugen, d.h. von denen, die von den Schriftgelehrten unterrichtet worden sind; weise nämlich ist einer, der lehrt, klug aber, wer belehrt wird. Als „Kleine“ aber bezeichnet der Herr seine Jünger, die nicht Gesetzeslehrer sind, sondern Fischer, die er aus der Menge erwählte; er nennt sie „Kleine“, das heißt solche, die nichts Böses im Sinn haben.
Denen, die sich für weise halten, und es nicht sind, bleiben also die Geheimnisse verborgen: denn wären sie weise, dann wären sie ihnen offenbart worden.
Der Herr preist sie und alle selig, die in Einfachheit und mit Glauben auf ihn schauen. Denn die alten Propheten und Könige verlangten danach, Gott im Fleisch zu sehen und zu hören.
(Theophylact von Ochrid )

Ach ja, immer gut, wenn alle Schwierigkeiten gleich zu Beginn auftreten, oder? 😉 Jedenfalls gab es heute nicht einmal eine Parallelstelle bei Matthäus, die Fortunatian kommentiert hätte und damit gar nichts von ihm, was zu diesem Abschnitt aus dem Lukasevangelium gepaßt hätte…
So habe ich zur Catena Aurea des Hl. Thomas Zuflucht genommen (was, nebenbei bemerkt, beinahe jeden Sonntag nach der „pflichtgemäßen“ Lektüre der Hervorbringungen der liberal-skeptizistischen Exegese zum jeweiligen Sonntagsevangelium ein ebenso notwendiges wie probates Antidot darstellt; dicke Empfehlung: hier!) und dort Theophylact von Ohrid „gefunden“. Dieser byzantinische Gelehrte, Prinzenerzieher und Exeget des 11. Jahrhunderts wurde schließlich Erzbischof von Ohrid. Seine Werke werden nach wie vor studiert und genutzt; in weiten Teilen der Orthodoxie wird er als Heiliger verehrt (Gedenktag 31. Dezember)

Klosterbibliothek Admont, Kuppel ‚Theologie‘ (Südflügel): Rat, Verstand und Wissenschaft (eigenes Bild)

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