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Der Adventskalender mit Fortunatianus von Aquileia, Tag 12

Es ging aber viel Volk mit ihm und er wandte sich zu ihnen und sprach:
Wenn jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater und Mutter und Weib und Kinder und Brüder und Schwestern, ja auch sogar seine eigene Seele, der kann mein Jünger nicht seyn.
Und wer sein Kreuz nicht trägt und mir nachfolget, der kann mein Jünger nicht seyn.
Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, wird sich nicht zuvor niedersetzen und die nöthigen Kosten überschlagen, ob er auch habe, um auszulangen
damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat, und den Bau nicht vollenden kann, alle, die es sehen, ihn zu verspotten anfangen,
und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte nicht vollenden?
Oder welcher König wird gegen einen andern König ausziehen und Krieg führen, ohne sich zuvor niederzusetzen und zu überlegen, ob er mit zehntausend Mann bei dem etwas ausrichten könne, der mit Zwanzigtausend Mann zu ihm kommt?
Kann er das nicht, so wird er Gesandte schicken, da jener noch ferne ist, und um Frieden bitten.
Also kann auch keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er besitzt, mein Jünger seyn.
(Lk 14,25-33)

Damit aber dieser Haß gegen die Nächsten nicht aus Leidenschaft erwächst, sondern aus Liebe, fügte er hinzu: „und dazu noch seine eigene Seele“. Es ist also sicher, daß der durch Lieben seinen Nächsten hassen muß, ihn so haßt wie sich selbst; denn wir hassen unser Leben dann richtig, wenn wir seinen fleischlichen Gelüsten nicht nachgeben, sein Verlangen brechen und gegen seine Begierden ankämpfen. Dieses verachtenswerte Leben wird also zum Besseren geführt, es wird gleichsam durch den Haß geliebt.
Denn sein Kreuz tragen und Gott nachfolgen bedeutet entweder die fleischliche Enthaltsamkeit oder das Mitleiden mit den Nächsten zu üben im Verlangen nach dem ewigen Leben.
Weil hier hohe Anforderungen gestellt sind, wird sofort der Vergleich mit dem Bau eines Turmes angefügt. […] Denn alles, was wir tun, müssen wir zuvor durch eifriges Überlegen abwägen. Wenn wir also den Turm der Demut bauen wollen, dann müssen wir uns vorher auf die Widrigkeiten dieser Welt vorbereiten. (Gregor der Große)

Die Einheitsübersetzung übersetzt „hassen“ durch „gering achten“, Allioli übersetzt das „odit“ der Vulgata korrekt mit „haßt“ und nur so versteht man auch die Ausführungen des Hl. Gregor d. Gr. richtig, auf den wir erneut zurückgreifen mußten, da sich für heute bei Fortunatian aber auch partout nichts fand. Und wo schon alles anders ist, gibt es heute auch ein Photo, das zwar aus Stift Admont, aber erkennbar nicht aus der Bibliothek stammt! 😉

Stiftskirche Admont (eigenes Bild)

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