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Der Sturmiuspreis, Sketchlet zum Ersten Advent

Der Sturmiuspreis

Ein Sketchlet zum Ersten Advent

Wundersdorf, Oderbruch. Auf der allseits bekannten Schafweide herrscht reges Treiben. Einige Schafe putzen die Tanne heraus, die mitten auf der Weide steht und um welche die Schafe sich besonders im Advent gerne zum Singen versammeln:

Sketchlet zum Advent No. 4: Der Wallfahrtsplan

Andere schmücken den Unterstand, weil ja vielleicht der Hirte oder sonst ein Gast vorbeikommen könnte.

Das Unterstanding (2/4) Ein Sketchlet zum Zweiten Advent

Gerade im Advent weiß man nie. Wieder andere Schafe machen sich am Zaun zu schaffen, bessern morsche Stellen aus und mähen unter den Zaunlatten noch ein bißchen säuberlich den Rasen. Der Advent ist schließlich eine Zeit der Läuterung und Vorbereitung.

In einer Ecke des Unterstandes hat Kohle für Fixi und Huf sein Tablet aufgebaut. Die beiden scheinen sich sehr intensiv in einer Angelegenheit zu belesen. Die drei Altschafe Wolle, Flocke und Kohle schauen ihnen dabei über die Schulter.

 

Wolle (reserviert): Also ich halte das ja für eine Schnapsidee!

Fixi (aufgekratzt): Hier steht ausdrücklich, daß sich auch Schafe bewerben dürfen!

Huf (triumphierend): Da: „Der Preis richtet sich an katholische Schafherden, an Lämmchen-, Firm-, Erstkommuniongruppen oder Bibelkreise ebenso wie an Autoren, Weideorganisationen, Hirten und Ehrenamtliche in den Gemeinden. Generell ist er offen für alle, die sich in besonderer Weise für die Weitergabe des katholischen Glaubens einsetzen.“ (Er blickt siegesgewiß in die Runde) Die Ausschreibung ist uns quasi auf den Leib geschrieben!

Fixi (bestimmt): Wer wenn nicht wir setzt sich denn hier für den katholischen Glauben ein, hm?

Flocke (mütterlich): Lies nochmal, wen sie auszeichnen wollen. Ich kann hier von der Seite so schlecht auf den Bildschirm gucken.

Fixi: Ok. Also: „In den Herden, auf den Weiden und in anderen Zusammenhängen setzen sich Schafe, Hirten und Hilfsschäfer täglich für ihren Glauben ein. Oft wird der Glaube auf sehr kreative Art weitergegeben. Das Sturmiuswerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Glaubensimpulsen besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung zu schenken. Lassen Sie Ihren Glauben auf innovative Weise erlebbar werden oder kennen Sie jemanden, der kreativ an der Remissionierung und Neuevangelisierung arbeitet? Dann bewerben Sie sich oder schlagen Sie ein fremdes Projekt vor. Die Projekte müssen nicht besonders aufwendig oder umfassend sein. Wichtig ist die Idee dahinter. Viele Formen kommen in Frage. Die Projekte sollten zurzeit laufen oder kürzlich abgeschlossen sein.“

Wolle: Ich glaube einfach nicht, daß „Dove Sveta“ da eine Chance hätte.

Sketch des Monats: Dove Sveta

Fixi: Aber Wolle! Unsere App spricht alle gleichermaßen an.

Huf: „Dove Sveta“ hat überschaubare Regeln und ist leicht zu bedienen.

Fixi: Es vermittelt spielerisch verlorengegangenes Wissen über Heilige, ihre Patronate, ihre Attribute, ihre Ikonographie …

Huf: … und vor allem: Es bringt die Spieler ans Beten. Das ist doch die Hauptsache.

Wolle (skeptisch): Ich bin mir nicht sicher, ob es das ist, was sie hören wollen … oder innovativ finden.

Kohle (bevor Wolle etwas erwidern kann, sachlich): „Informationen zu den Preisträgern der vergangenen Jahre finden Sie hier auf unserer Homepage.“ Geh mal da drauf.  (Anmerkung der Redaktion: Kohles Tablet verfügt natürlich über das patentierte HST ™ , Huf- und Schnauzen-Touch)

Huf (etwas irritiert): Äh – Moment – ja. So. (Er ist dem Link gefolgt und hat die andere Seite aufgerufen.)

Kohle (überblickt rasch den Inhalt): So. Genau. Und jetzt lies mal vor. Wo gingen denn die Preise hin?

Huf (gewissenhaft): Bistum Osnabrück, München-Freising, Ahlen in Westfalen, Freiburg im Breisgau, Kamen – wo ist das denn?, Emsbüren, Göttingen, schon wieder Osnabrück, Bistum Fulda, (langsam genervt) schon wieder Osnabrück, Paderborn, Hildesheim, Düsseldorf, Kreis Augsburg … (erschrocken in die Runde) Was soll das? Das ist ja alles im Westen!

Kohle: So ungefähr hatte ich mir das vorgestellt. Und jetzt schau mal, wer denn tatsächlich ausgezeichnet wird.

Huf (kleinlaut): Weißt du es schon, Kohle?

Kohle (seufzt): Als ich hörte, was ihr vorhabt, hab ich mich heute vormittag schon mal ein bißchen belesen. Aber schau selbst!

Fixi (liest): Ein Hilfsschäfer, ein Caritasverband, ein Religionslehrer und ständiger Diakon, ein Gefängnisseelsorger, eine Schafskette von einem Firmkurs aus, noch eine Hilfsschäferin, ein Diözesanjugendreferent, der Fachbereich Lämmchenseelsorge eines Bischöflichen Generalvikariats,  ein Hirte macht einen Fackelumzug zu Halloween – wow! Wie innovativ! – ein Junghirte auf Fahrradtour mit seinen Firmlingen – ach du Sch… af! (empört) Das sind ja alles Hauptamtliche!

Wolle (rückt näher an den Bildschirm ran): Das kann doch nicht wahr sein!

Flocke: Das Establishment feiert sich selbst!

Kohle: Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Innovativität …

Flocke: Und wir hier im Osten können sowieso wurschteln, soviel wir wollen.

Grauchen (kommt in einer Pause vom Baumschmücken bei den fünfen angetrottet): Was ist los? Bei euch geht’s ja mal wieder hoch her, euch hört man bis draußen!

Fixi: Huf und ich hatten die Idee, uns mit „Dove Sveta“ um den Sturmiuspreis 2016 zu bewerben.

Huf: Aber jetzt haben wir uns ein bißchen informiert …

Grauchen: … und seid zu dem Schluß gekommen, daß „Dove Sveta“ zu schade dafür ist?

Huf: So etwa.

 

ENDE

 

Cornelie Becker-Lamers

 

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