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Die Frösche aus Minsk

Gestern (!) erreichte PuLa ein Kommentar auf den Beitrag vom 9. September, der den Titel: ‚De Maria numquam satis‘ trug (hier) und sich aus gegebenem Anlaß u.a. mit der Frage auseinandersetzte, warum die augenblickliche liturgische Ordnung des Jahres immer wieder dazu führt, wichtige Feste sozusagen „untergehen“ zu lassen, und ob man diesen Verlust nicht auch heute schon zumindest abmildern könnte. Diese Frage wurde u.a. vor dem weltkirchlichen Hintergrund des damals gerade aktuellen Fast- und Gebetstags für Syrien, den Papst Franziskus ausgerufen hatte, aber natürlich auch mit Rückbindung auf die Weimarer Geschehnisse behandelt, denn: Es ist EINE Kirche, in Rom, in Deutschland, in Weimar und im letzten Urwalddorf.

Lesen Sie vor diesem Hintergrund, was der Kommentar beinhaltet:

„diese gesamte website macht mich extrem traurig. ich bitte sie: schauen sie doch mal über ihren tellerrand, ein wenig aus ihrer kleinen welt heraus und gewinnen sie gespür für das wesentliche. ihre wertvorstellungen und ansichten haben für mich sehr viel rassistisches und vor allem intolerantes. denken sie doch mal darüber nach, welche menschen ebenso intolerant anderen gegenüber sind. ich bin sehr traurig, nehme aber ihre website als grund, toleranz zu üben.“
Autor: „wassolldashier“

(Für die Form bitte ich um Entschuldigung, aber hier schien es mir angemessen, den Text „unverfälscht“ wiederzugeben.)

Verstehen Sie den Zusammenhang mit dem Inhalt meines Beitrags? Nein? Ich auch nicht.
Auffällig ist aber zunächst das erneute Bestreben, die Äußerung eindeutiger und begründeter Meinungen in eine bestimmte politisch inkorrekte Ecke stellen zu wollen, wir haben das ja schon mehrfach beobachten können (hier und hier). Dabei ist „intolerant“ ja nun wirklich schon seit Jahrzehnten zu abgedroschen, um überhaupt noch irgend etwas dazu zu sagen, „rassistisch“ hingegen ist schlicht abgedreht und zeugt nur davon, wieviel Aggression einerseits und Bereitschaft zur üblen, lügnerischen Nachrede andererseits vermutlich bei denjenigen vorhanden ist, die so etwas schreiben; leider auch keine Überraschung mehr (hier). PuLa erhält solche und schlimmere Kommentare leider regelmäßig, aber ich werde mich hüten, die dort verwendete Gossensprache meinen Lesern zuzumuten.

Warum ich dann gerade diesen „Kommentar“ veröffentliche?

Will ich mich etwa mit Ihnen gemeinsam amüsieren über die besondere Mischung von Selbstbeweihräucherung („Ich bin ja soo tolerant“) mit beinahe schon karikaturenhaft überzeichneter Sülzigkeit („ich bin sehr traurig“, da mußte ich wirklich laut lachen!)?

Nein, Leute die so schreiben, haben es sowieso schon schwer genug… 🙂 Ich möchte vielmehr an diesem „Kommentar“ beispielhaft etwas zeigen.

Zunächst fällt die Tatsache auf, daß „Bemerkungen“ dieser Art immer nur dann erfolgen, wenn PuLa sich im engeren Sinne damit beschäftigt, was in seinem Untertitel steht: Was so los ist, rund um „Katholisch in Weimar“. Andere, gar weltkirchliche Themen scheinen die Schreiber solcher Beiträge erheblich weniger zu interessieren; Woher mag das nur kommen? Jedenfalls entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, wenn man dann in so einem „Kommentar“ dazu aufgefordert wird, man solle aus seiner „kleinen welt“ herauskommen…

Tja, wer mag da wohl schreiben? Schauen wir auf die Emailadresse des Autors „wassolldashier“. Sie lautet:

freddy-frosch@gmx.de

Nun, mäßig witzige Email-Adressen haben auch ganz normale Leute und die Domain („gmx.de“) scheint ja auf einen bekannten deutschen Mail-Provider hinzudeuten, nicht wahr? Aber weit gefehlt! Prüft man die Adresse, so kommt schnell folgendes ans Licht:

Validation results

confidence rating: 0 – Bad address

error : RecipientRejected – Mail server rejected the email address.

Also alles wie gehabt: Da hat mal wieder jemand die Dienste eines der zahlreichen Anbieter für Einmal-Email-Adressen genutzt, wie langweilig.

Aber kann man noch mehr herausfinden? Ja, ein wenig schon! Schauen Sie nur, wohin sich der (letzte) Server zurückverfolgen ließ, den die Mail passiert hat:

Minsk in Weißrußland! Ein Server der „RUE BELTELECOM”, ansässig in 230023, Grodno, Telegraphnaya str. 24.
Na, dann ist ja alles klar, denn beim besten Willen vermag ich mir nicht vorzustellen, daß PuLa gerade dort, am Rande Europas gelesen wird.

Das ist übrigens da, wo „Europas letzter Diktator“, A. Lukaschenko, herrscht – feine Gesellschaft, wie?

Also, seien Sie KEIN Frosch, ‚Freddy‘, sondern kommen Sie raus aus Ihrem weißrussischen Tümpel, wenn Sie etwas zur Sache zu sagen haben und lassen Sie uns drüber reden, wie man das unter zivilisierten Menschen macht. Andernfalls rege ich an, Sie stellen das Gequake ein… 😉

Gestern war aber unabhängig von diesen Quisquilien vor allem der Gedenktag des Hl. Gereon! Und was soll ich Ihnen sagen: Gestern hatte ich doch tatsächlich den, wie ich zuversichtlich hoffe, zündenden Einfall für den diesjährigen PuLa-Adventskalender, über den ich lange vergeblich nachgegrübelt hatte!

Danke, lieber Namenspatron! 🙂

Stefan Lochner (1400–1451) Dreikönigsaltar, rechter Flügel innen: Hl. Gereon mit Gefährten ca. 1440 (Bild: Wikipedia/The Yorck Project)

3 Kommentare

  1. Cornelie schrieb:

    Da kann man nur sagen: „Ich verquake Sie hiermit zu einem Quakzettel“ 😉 (Kennen Sie nicht? Dann haben Sie was verpaßt! Hören Sie doch mal hier in Track 21 rein.)
    Das mit dem „ich bin so traurig“ erinnert mich ansonsten an die „enttäuschten Grüße“ mit der die Dame, die hier alles kontrollieren will, die Jugendchorleiterin nach den falsch weggeräumten Teebeuteln des Chorwochenendes emailig anmaulte. Krank ist das!

    Aber, um noch was Schönes zu erzählen: Die gute Idee zum Namenstag erinnert mich daran, wie das Lied über Fronleichnam genau am 750. Todestag der Juliane von Lüttich aka Juliane von Cornelienberg, also am 5. April 2008, so schön fertig wurde. Damals war ich auch ganz sicher, daß die Heilige ihre sprichwörtlichen Finger im (Saiten)Spiel hatte. 🙂

    Freitag, 11. Oktober 2013 um 20:12 | Permalink
  2. Else Franke schrieb:

    PuLa disqualifiziert sich mal wieder selbst. Wer bloggt, ist weltweit (auch in Minsk) zu lesen. Wusste das Herr Lamers noch nicht? Ein Mitglied der Weimarer Pfarrei ist in verantwortungsreicher Angelegenheit und mit nicht nur finanzieller Unterstützung zahlreicher Gemeindemitglieder in Weißrussland unterwegs. Freddy Frosch ist beliebt und bekannt und durchaus keine Einmal-e-Mail-Adresse. Aber die wirklich wichtigen Dinge entgehen Herrn Lamers. Er verletzt lieber seine selbst aufgestellten Spielregeln, indem er e-Mails veröffentlicht, obwohl er jedem Kommentator verspricht: „Ihre Email wird NIE veröffentlicht oder weitergegeben.“ (siehe Kommentarbereich dieses Blogs). Seine Ehefrau lässt er in hasserfüllter Weise voll Neid und Missgunst erst die scheinbar am Sonntagmorgen einmal mangelhaft frisierte stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates vorführen. Und Frau Dr. Becker-Lamers ist sich dann auch nicht zu schade, den Dechanten hochzunehmen. Das ist genau die Art, wie man sich selbst alle Wege gelingender Kommunikation verbauen kann. Weiter so!
    Dass PuLa noch nie in theologischen, geschweige denn weltkirchlichen Kategorien denken konnte, wissen seine Leser. Deshalb braucht sich auch niemand dazu zu äußern, denn der Weltkirche kann PuLa nicht schaden. Der Kirchengemeinde sollte gemäß Mt 18,15-17 PuLa als Heide und Zöllner gelten. Es hat keinen Sinn, mit dümmlich-bösartigen Spaltern streiten zu wollen.

    Samstag, 12. Oktober 2013 um 13:51 | Permalink
  3. Oweia!
    Reaktion siehe hier!

    GL

    Dienstag, 15. Oktober 2013 um 22:25 | Permalink

3 Trackbacks/Pingbacks

  1. […] Bemerkungen ist  – Ein erneuter Kommentar von „Else Franke“ diesmal zu dem Beitrag „Die Frösche in Minsk“. Ich habe ihn hier ein wenig gegliedert, damit man die Replik besser nachvollziehen kann, wer […]

  2. Pulchra ut Luna › Nochmal: Der Frosch in Minsk on Dienstag, 5. November 2013 um 18:03

    […] Erinnern Sie sich? Mitte des zurückliegenden Monats erreichte PuLa ein Kommentar zu einem Beitrag von Anfang September. Ein anonymer Beitrag, geschrieben von einer „Freddy Frosch“ und kein freundlicher. Darauf habe ich hier reagiert. […]

  3. […] (immerhin schon den dritten) mit Zitaten aus den prophetischen Schriften des Alten Testaments zu gestalten. Daß die Wahl dabei auf die sog. „Kleinen Propheten“ fiel, die im „Zwölfprophetenbuch“ […]

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