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Der „Zwei katholische Bücher-Adventskalender“ – Vorabend

Ach ja! Über den diesjährigen Adventskalender habe ich schon früh, sehr früh, im Jahr angefangen, mir Gedanken zu machen – und dann ist es doch wieder knapp geworden… 😉

Aber der „ChAK“ (Chesterton-Adventskalender) 2011 hat viel zu viel Spaß gemacht, um dieses Jahr keine Fortsetzung zu versuchen. Jedoch hat sich für dieses Mal kein einzelner Autor und kein einzelnes Werk so richtig „nach vorne schieben“ können, hat die Beschäftigung mit einem bestimmten Heiligen nicht so richtig „gezündet“, was gewiß nicht an dem Heiligen lag, und, wer weiß, in einem anderen Jahr…

Außerdem geschah es, daß sich, ja, eben „zwei katholische Bücher“ als Geschenke bei mir einfanden (das letzte erst vor wenigen Tagen…) und so hoffe ich, Sie werden an Heiligabend auch gefunden haben, daß die Lesefrüchte aus den beiden Werken der Lektüre wert waren. Freilich, so spritzig und geistreich wie Chesterton wird es nicht werden, das ist aber auch ein verflixt hoher Anspruch!

Immerhin handelt es sich um zwei hinreichend verschiedene Bücher, die allerdings beide, je auf ihre Art, historisch sind und uns mit vergangenen Formen, katholisch zu sein in Deutschland verbinden.

Es handelt sich einmal um: Ludwig Mehler, Christkatholisches Haus- und Familienbuch in Wort und Bild, oder die ganze katholische Glaubens- und Sittenlehre, einfach und leichtfasslich dargestellt und durch Bilder veranschaulicht. Mit einem Anhange: Faßliche und deutliche Erklärung des katholischen Kirchenjahres und seiner Festzeiten sowie der hierbei vorkommenden kirchlichen Ceremonien und Gebräuche, Regensburg, 4. Aufl. 1869 (puh! 😉 ) Geschenk eines lieben befreundeten, lutherischen Kollegen.

Auf gut 1.000 Seiten und in 365 „Lesestücken“ führt der Stiftsdechant Mehler den Leser von der „Bestimmung des Menschen“ und der „Göttlichen Offenbarung“ bis zu den „Mitteln zur Vollkommenheit“, um dann noch Hausandachten und eben den Abschnitt über das Kirchenjahr hinzuzufügen. Das geschieht in der für diese Gattung üblichen Art der Abfolge von „Frage und Antwort“, „Belehrung“ und „Beispiel und Anwendung“. Heute gelesen wird man manche Formulierungen, gerade im Bereich der „Sittenlehre“, nicht eins zu eins übernehmen wollen, aber der Aufbau ist von bemerkenswerter Klarheit und man lernt ganz einfach vieles, was uns „armen Nachkonziliaren“ vielleicht ebenso „leichtfasslich“ erklärt werden muß, wie es damals für einfachere Gläubige am Platz war. Ich fand diese Stimme aus dem deuschen Katholizismus noch vor Reichsgründung und Kulturkampf einfach reizvoll!

Das zweite Buch ist erheblich jüngeren Datums: K. Schollmeier, H. Donat u.a., Im Land der heiligen Elisabeth, Glaube und kirchliches Leben im Bereich des Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen, Leipzig 1985. Ein reichbebilderter Band, durchaus repräsentativ ausgestattet, der einen Blick in kirchliche Selbstvergewisserung in der Spätphase der DDR ermöglicht.  Das Buch ist seinerseits stark historisch orientiert mit einem Schwerpunkt auf dem Zeitraum ab ca. 1940 . Bischof Wanke nennt das Buch im Vorwort sehr zu recht ein „Kaleidoskop“, die im einzelnen durchaus heterogenen Texte scheinen keinem „Masterplan“ zu folgen, sondern einen möglichst umfassenden Überblick zu versuchen und sind wahrscheinlich gerade daher so wertvoll, um manches besser zu verstehen, was uns hier heute umgibt!

So sollen also in den kommenden Tagen im Wechsel kurze Abschnitte aus beiden Büchern aufeinanderfolgen, „jeden Morgen ein Türchen aufgehen“, im ZKBAK und ich hoffe nicht nur im heutigen Bistum Erfurt von Interesse sein.

Über ergänzende Hinweise, gar Korrekturen oder Bemerkungen aus eigenem Erleben würde ich mich besonders freuen!

Kleine Kostprobe vorab?

Ordnung des Kirchenjahrs, Mehler, Anhang, S. 3 (Eigenes Bild)

Einleitung. 1. Lesestück. Bedeutung und Eintheilung des Kirchenjahres.

Fr. Was versteht man unter dem Kirchenjahre?

Antw. Unter dem Kirchenjahre versteht man die alle Jahre in einer schönen Reihenfolge wiederkehrenden heiligen Tage und Zeiten, deren Feier die katholische Kirche in der weisen und frommen mütterlichen Absicht angeordnet hat, damit sich die Gläubigen an die göttlichen Geheimnisse und Wohlthaten dankbar erinnern und durch heilige Gebräuche, Ceremonien und Andachtsübungen zu ihrer Erbauung und Heiligung sich an diesen heiligen Tagen und Zeiten beschäftigen sollen. (Mehler, Anhang zum Kirchenjahr, S. 3)

„In einer schönen Reihenfolge mütterlich angeordnet“ 🙂

Viel Vergnügen und eine gesegnete Adventszeit!

2 Kommentare

  1. Andreas schrieb:

    Nun ja, zwischenzeitlich sollte erkannt werden, daß das Kirchenjahr mehr ist als ein mütterlich geordnetes Vorbeirauschen heiliger Tage und Zeiten, aber angesichts des religiösen Analphabetismus unserer Zeit fängt wahrscheinlich am besten wieder mit eher schlichten Erklärungen an … 😉

    Gruß in den Advent hinein!

    Samstag, 1. Dezember 2012 um 00:11 | Permalink
  2. Sic! 🙂

    Danke und Gruß zurück!

    Gereon

    Samstag, 1. Dezember 2012 um 00:59 | Permalink

Ein Trackback/Pingback

  1. […] an die Lektüre des zurückliegenden Jahres anlehnten: ‘Chesterton‘ 2011, ‚Zwei katholische Bücher‘ 2012 und das ‚Dodekapropheton‘ (Zwölfprophetentbuch) im vergangenen […]

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