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Der „Zwei katholische Bücher-Adventskalender“ – Tag 1

Erstes Hauptstück.

Der Weihnachtskreis.

6. Lesestück. Von dem Umfange des Weihnachtskreises und vom Advente.

[…] Fr. Welche Bestandtheile des Kirchenjahres gehören sonach zum Weihnachtskreise?

Antw. Folgende:

1) der Advent, als Vorfeier,

2) das Fest der Geburt selbst, als Mittelpunkt,

3) das Fest der Beschneidung,

4) das Fest der Erscheinung,

5) das Fest der Darstellung im Tempel und

6) die Sonntagsreihe nach Epiphanie, [Ziffern 3-6 mit geschweifter Klammer:] als Nachfeier

[…] Belehrung.

Dieser Advent oder diese Ankunft des Herrn ist nach der Erklärung des heiligen Albertus des Großen vierfach. „Die erste Ankunft geschah in den Schooß der Jungfrau Maria, die zweite in die Welt, die dritte in das Herz des Menschen, die vierte wird zum Gerichte geschehen. Der Herr ist in den Schooß der Jungfrau gekommen, um die menschliche Natur anzunehmen; er ist in die Welt gekommen, um das Menschengeschlecht durch sein Blut zu erlösen; er kommt in das Herz des Menschen, um es von seinen Gebrechen zu heilen und es mit sich zu vereinigen; er kommt zum Gerichte, um mit der Wurfschaufel seines richterlichen Auspruches den Weizen von der Spreu abzusondern.“

Mehlers Hausbuch, außen (Eigenes Bild)

Ich finde ja nach wie vor, die alte Gliederung des Kirchenjahrs hat eminent etwas für sich. Und, ist es nicht seltsam, wie aktuell uns das „abgeschaffte“ Fest Circumcisionis, Beschneidung des Herrn, plötzlich, sozusgen „auf Umwegen“ geworden ist? Wir haben allen Anlaß, uns klarzumachen: Diese Debatte geht keineswegs bloß Juden und Muslime an! Was da verhandelt wird ist die Frage nach dem künftigen Verhältnis der deutschen Gesellschaft zur Eigen-art religiöser Weltsicht und der Möglichkeit ihrer praktisch-konkreten Handlungsfreiheit insgesamt und die schrillen Töne der Intoleranz im Namen von „Humanität“ und „Selbstbestimmung“ sind ja nicht zu überhören (vgl. auch hier). Weiterhin scheint mir, ein Fest, so geeignet, der Verbindung zum Alten Bund zu gedenken (unabhängig davon, ob das Fest früher so gefeiert worden ist!), wäre das nicht eigentlich eine feine Sache? (vgl. auch hier, dritter Text)

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