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„Ikonen sind Fenster zur Ewigkeit“

Nein, liebe Leser, leider nichts zum faszinierenden Thema der ja auch vom Hl. Vater so geschätzten Ikonentheologie, sondern nur ein Gedankensplitter aus aktuellem Anlaß.

Mit diesen Worten beginnt nämlich Pfr. Dr. Frank Hiddemann, Kulturbeauftragter der EKM und Pfarrer an St. Salvator in Gera seine aktuelle Rundmail vom 27. Januar. Pfr. Hiddemann ist sicherlich vielen Weimarern noch bekannt, denn vor seiner Geraer Zeit war er hier bei uns tätig und hat in der Stadtkirche St. Peter und Paul (vulgo: „Herderkirche“) seine Ordination gefeiert, an der wir damals teilgenommen haben (Doch, doch: Gelegentlich besuche ich tatsächlich evangelische Gottesdienste, ehrlich ;-)) und etliche werden auch seine Frau, die Tanzlehrerin Tanja Matjas, noch in guter Erinnerung haben.

Er fährt fort:

„Allerdings schauen wir nicht durch diese Fenster in die Ewigkeit, sondern wir werden durch sie angesehen. Gott schaut uns durch die Ikone an. Das ist die Vorstellung, die zur Bildfrömmigkeit der Ostkirchen gehört. Am 14. März stelle ich ein Buch vor, das diese Sicht faszinierend ausführt und begründet: „Die umgekehrte Perspektive“ von Pavel Florenkij (Link). Am 15. März 2012 um 18.30 Uhr beginnt in unseren Gemeinderäumen ein Kurs, in dem die Teilnehmer gemeinsam eine Ikone schreiben. Die Malerin Ute Rueckert leitet ihn an. Hier steht Näheres: (Link)

*****

Ich sende Ihnen meine Rundmails, weil ich denke, daß Sie sich immer mal wieder für eine unserer Veranstaltungen interessieren. Wenn das nicht stimmt, dann senden Sie mir bitte ein kurzes Mail mit dem Betreff „Adresse streichen“. Dann lasse ich Sie in Ruhe. Wenn Sie aber meinen, diese Information interessiert nicht nur Sie, sondern auch einige Ihrer Freundinnen und Freunde, dann leiten Sie sie doch bitte weiter! Sie ist weder vertraulich noch geheim.

Pfarrer Dr. Frank Hiddemann

http://www.st-salvator-gera.de

Nicolaistrasse 2, 07545 Gera

fon 0 36 5 – 800 15 17

FAX 0 36 5 – 214 70 71

mobil 0172 – *** ****** (von mir gelöscht, GL)

Ihre Mail an pfarrer@st-salvator-gera.de lese ich auch unterwegs!“

 

Ist das nicht unter mehreren Aspekten interessant? Schon formal finde ich so einen regelmäßigen inhaltsorientierten Newsletter (wie die üppigen Kontaktmöglichkeiten) eine richtig gute Idee.

Auch könnte ein bißchen neidvoll (aber nicht mißgünstig!) der Gedanke aufkommen, warum so was eigentlich nicht bei uns in Weimar stattfindet, wo wir doch die orthodoxe Gemeinde am Ort haben.

Aber richtig spannend ist etwas anderes: Man sieht hier wieder einmal, wie gerade die ebenso energische wie selbstverständliche Beibehaltung eigener spiritueller Traditionen der Ökumene dient und akkurat nicht deren besinnungsloses Über-Bord-Werfen, wie es der nachkonziliare Katholizismus vielfach getan hat, oder jedenfalls getan zu haben schien. Ein trauriges Beispiel dafür ist natürlich die Marienfrömmigkeit, um die, so scheint es, sich aus Thüringen heraus mittlerweile eher die Protestanten kümmern, vgl. hier.

Nur wer als Gesprächspartner Profil bietet darf auf einen Austausch mit Gehalt rechnen! Das gilt überall, auch in der „Provinz“.

 

2 Kommentare

  1. Cornelie schrieb:

    Hm. Der Newsletter müßte aber auch wirklich von einem Geistlichen sein dürfen, sonst würde ich ihn glaube ich nicht abonnieren.

    Ikonen-Schreib-Kurs … Cool!!!

    Donnerstag, 2. Februar 2012 um 09:36 | Permalink
  2. Hiddemann schrieb:

    Das „Ikonenschreiben“ ist übrigens der ganz traditionelle Ausdruck. Sonst würde ich ihn ja gar nicht benutzen. Ikonen werden nicht gemalt im Sinne des künstlerischen Ausdrucks, sondern kopiert wie heilige Texte kopiert werden. Deswegen werden Ikonen geschrieben. Das ist „Ikono-Graphie“ im eigentlichen Sinne! [Bindestrich in „Ikonographie“ von mir zur weiteren Verdeutlichung eingefügt GL]

    Freitag, 3. Februar 2012 um 10:37 | Permalink

Ein Trackback/Pingback

  1. Pulchra ut Luna › Rumms! on Dienstag, 14. Februar 2012 um 12:13

    […] Ich füge in aller Bescheidenheit hinzu, mit dem Anführungszeichen-Protestantismus kann und wird es ohnehin keine Ökumene geben, weil er selbst die Grundlagen dafür verschüttet hat, zu der zweiten Form hingegen bekennt sich PuLa von Herzen und aus eigener, schöner und bereichernder Erfahrung (vgl. auch hier). […]

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