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Sketchlet zum Advent No. 1 – Das Krippenspiel

Rund um das idyllisch gelegene Wundersdorf kommt es jetzt im Advent zu wunderlichen Begebenheiten; nomen est omen:

 

Das Krippenspiel

Ein Sketchlet zum Ersten Advent 2011 für vier Schafe und beliebig viele Schafstatisten

 

(Eine Weide vor den Toren des kleinen Städtchens Wundersdorf. Eine Herde Schafe grast gemütlich. Wolle, Flocke und Kohle, drei der Schafe, stehen zusammen und unterhalten sich.)

Wolle: Wann kommt er denn?

Flocke: Wollte eigentlich jetzt.

Kohle: Ich bin ja mal gespannt!

Wolle: Mut haben sie ja!

Flocke: Ein Krippenspiel mit echten Schafen!

Kohle: Cool!

Wolle: Guckt mal, Krutzi steht so weit weg von uns allen …

Alle drei: Krutzi!

Flocke: Was ist los? Warum ißt du nichts?

Krutzi: Ich faste zur Vorbereitung auf die große Aufgabe.

Kohle (neugierig): Was hast du denn vor?

Krutzi: Das Krippenspiel natürlich.

Wolle: Ey, Krutzi, immer locker bleiben!

Kohle: Sie werden uns schon nicht den Kopf abreißen.

Flocke: Du hast wohl Lampenfieber?

Krutzi: Ich werde ja auch mehr beachtet als ihr alle zusammen!

Wolle: Wie kommst du denn darauf?

Flocke: Ich dachte, wir spielen alle dasselbe …

Kohle: … jedes Schaf so gut es kann.

Krutzi (wirft den Kopf zurück): Irrtum! Ich beabsichtige nämlich das Christkind zu spielen!

Wolle: Mäh!

Flocke: Nicht schon wieder!

Kohle: Um dumme Ideen nie verlegen!

Wolle: Du bist viel zu dick für das Christkind!!!

Krutzi: Deshalb faste ich ja!

Kohle: Krutzi, du bist ein Schaf! Wir haben einfach eine andere Rolle!

Flocke: Es ist doch jeder wichtig. Auf uns können sie genau so wenig verzichten wie auf das Christkind!

Wolle: Sei doch vernünftig!

Krutzi: Nichts da! Ich habe jetzt, zu Beginn des Winters!, mein Vlies geopfert, damit für den Herrn Bürgermeister die Kirchenbank gepolstert werden konnte. Dafür will ich jetzt wenigstens das Christkind spielen! Ist ja wohl nicht zuviel verlangt!

Wolle (zu den andern beiden): Schaf! Deshalb die rappelkurze Wolle!

Flocke: Ich hab mich schon gewundert.

Kohle (gutmütig): In die Verlegenheit komme ich zum Glück nicht – mit meiner schwarzen Wolle. Die will keiner haben.

Wolle: Armes Krutzichen!

Flocke: Ob es friert?

Kohle: Kommt, wir packen es ein!

Wolle: Wie das Christkind.

(Ehe Krutzi davonlaufen kann, haben sich die drei im Kreis um das fast kahle Schaf herumgestellt und wärmen es. Da erscheint Hochwürden Kneif auf der Weide.)

Krutzi (zischt): Weg mit Euch – er kann mich ja gar nicht sehen. (Laut) Herr Pfarrer! Hier! Hier bin ich!

 

Cornelie Becker-Lamers

 

Ja, so geht’s zu in, äh, um Wundersdorf! Bloß gut, daß bei uns in Weimar kein Schaf auf die Idee käme, für gepolsterte Bänke das Christkind spielen zu wollen!

 

PS: Keine Sorge, den Sketch des Monats gibt’s auch noch, vermutlich zum Nikolaus! Und wenn alles gutgeht beginnt am 1. Dezember der PuLa-Adventskalender…

 

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  1. […] von Wundersdorf. Die Herde grast. Etwas abseits steht Krutzi und klappert mit den Zähnen. Wir erinnern uns: Krutzi hatte sich scheren lassen, damit für den Bürgermeister zu Weihnachten die Kirchenbank […]

  2. […] Etwas abseits von der Herde steht Krutzi mit unbewegter Miene, zittert aber vor Kälte: Schon wieder ist sie zu Beginn des Winters frisch kahlgeschoren. Was ist […]

  3. […] Stunt-Schaf (überheblich): Das sagt gar nichts: Mir ist vorhin ein Schaf mit rappelkurz geschorenem Fell gesehen … da drüben steht sie jetzt, ein bißchen abseits. (Amüsiert) Sie hat versucht, mir den […]

  4. […] Die Schafe lachen und sehen zu Krutzi hin, die den ganzen Morgen schon mit gerecktem Kopf am Wiesenrain steht und nach dem Hirten Ausschau hält. […]

  5. Pulchra ut Luna › Das Geburtstagsgeschenk (Vier Jahre PuLa) on Donnerstag, 26. März 2015 um 17:43

    […] Flocke (schüttelt vehement den Kopf): Noch viel zu kalt! Ich heiß doch nicht Krutzi. […]

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