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Starker Nachhall

Einen starken Nachhall hat PuLas außergewöhnlich eindeutige Stellungnahme zu Pfr. Kämpfs Interview i.S. Nachhaltigkeit des Papstbesuchs ausgelöst, selbst wenn man dies nur an der Anzahl der Kommentare abliest (und das sind nicht die einzigen Reaktionen…).

Jedenfalls bin ich zwei Kommentatoren noch eine Antwort schuldig. Herrn Vollmer zu seinen Beobachtungen zum Zölibat muß ich noch weiter vertrösten, aber ich glaube, wir sind uns einig, die Sache hat Zeit, oder?

Aber auf die Beobachtungen von Annemarie Kliegel möchte ich heute eingehen. Sie schrieb:

Eingereicht am 27.08.2011 um 18:16

Zum PuLa – Beitrag Der Papst kommt! – Na und?:

Pfarrer Kämpf wurde von der TLZ um das Interview gebeten und hat seine Meinung wahrhaftig geäußert. Ist das in der Gemeinde verboten oder unerwünscht? Im Übrigen steht er mit seiner Meinung nicht allein. Ich glaube, dass die Gemeinde sehr froh und dankbar ist, diesen Pfarrer zu haben.

Des Weiteren vermisse ich in Ihrem Beitrag die Nächstenliebe. Möchten Sie öffentlich in der Weise auf Ihr eventuelles Fehlverhalten angesprochen werden, wie Sie es mit Pfarrer Kämpf tun??

Dieser Beitrag trägt jedenfalls nicht zu einem guten Gemeindeklima bei und hat nichts mit dem Auftrag, Reich Gottes zu leben, zu tun.

Ich frage wie Heiner Geißler: “Was würde Jesus dazu sagen?”

 

Verehrte Frau Kliegel,

diese Anrede erscheint mir aufgrund Ihres, darf ich es verraten?, hohen Alters von über 80 Jahren doch angemessen. Ich hatte es Ihnen ja schon in meiner direkten Reaktion per Mail geschrieben: Ich bin beeindruckt, wie souverän Sie mit dem Medium „Blog“ umgehen! Zumal ich auch noch erfahren mußte, daß Ihre Augen nicht mehr ganz so gut sind wie ehedem. Wo doch PuLa ziemlich kleine Lettern nützt. Und wie gut Sie sich als Protestantin in unserer Gemeinde auskennen; Wirklich imponierend!

Nun, wie sich das auch immer erklären mag, ich möchte gerne auf Ihre Kritikpunkte im einzelnen eingehen.

So, die TLZ hat um das Interview gebeten. Und? Muß man es deshalb geben? Muß man nicht! (Pardon, davon verstehe ich aus zwanzig Jahren dienstlicher Erfahrung etwas.)

Nein, wer sich darauf einlässt (und zwar nicht zum ersten Mal), der weiß was er tut.

Und er äußert sich eben nicht für sich allein, sondern als Amtsperson. Als Repräsentant nicht nur dieser Gemeinde, sondern der ganzen Kirche. Und nur daran ist die Zeitung interessiert. Das zeigt ja schon ein kleines Gedankenexperiment: Hätten TLZ und TA Ihnen oder mir den gleichen Platz zur Verfügung gestellt für unsere Gedanken zum Papstbesuch?   Na also. (Daher sind ja auch vereinzelte Stimmen aus dem Bistum, hier handele es sich um eine „private Äußerung“ einfach absurd.)

Sie fragen weiter, ob es mir gefiele, wenn mein eventuelles Fehlverhalten derart öffentlich angesprochen würde. Das kann man ja tatsächlich in gewisser Weise vergleichen, denn auch ich bin in einem hierarchisch aufgebauten System, dem Thüringer Öffentlichen Dienst nämlich, tätig. Und wenn ich mich öffentlich in vergleichbarer Weise über die Aktivitäten meiner Vorgesetzten ausgelassen hätte, dann hätten diese auch öffentlich ganz gewiß keine Rücksicht auf meine Empfindungen genommen, darauf können Sie sich verlassen. Und ja, das würde ich dann akzeptieren, denn ich akzeptiere meine Rolle und meine Pflichten in diesem „Organismus“. Darauf habe ich einen Eid geleistet, wissen Sie.

Aber Ihr entscheidender Vorwurf ist ja, ob meine deutlichen Worte denn christlicher Kommunikationskultur entsprächen. Ob ich denn nicht hätte erst im Stillen reagieren können.

Nun, da kommt einem natürlich das Evangelium des vergangenen Sonntags in den Sinn (Mt. 18, 15-20), demzufolge man seinen Bruder unter vier Augen ansprechen soll. Und darauf mit ein oder zwei Zeugen.

Aber dann eben auch vor der (ganzen) Gemeinde!

Es ist halt wieder einmal ein Text, den man zuende lesen muß. Nein, mit dem Evangelium kann man das Zudecken und Verschweigen von Problemen eben nicht begründen, dafür gibt es viel zu viele Worte des HERRN, die noch wesentlich „ungemütlicher“ sind als dieses hier.

Aber sind denn die ersten zwei Schritte versucht worden? Oh ja, sie wurden versucht. Immer wieder und von vielen. Aber wie die Kommunikationskultur in dieser Gemeinde wirklich ist, wenn keine Öffentlichkeit dabei ist, das wird deutlich, wenn wir uns vor Augen halten, daß gerade schon wieder ein Mitglied des Pfarrgemeinderats entnervt das Handtuch geschmissen hat, nachdem es im strengen Wortsinne aus diesem Gremium heraus-gebrüllt worden sein soll.

Ich weiß jedenfalls von vielen, die an solcher Kommunikationsstruktur leiden und gelitten haben und falls ich diesen Menschen ein kleines Forum oder auch nur ein Ventil bieten kann, werde ich es weiterhin tun.

 

Mit verbindlichem Gruß

 

G. L.

 

PS: Natürlich ist die o.g. Perikope auslegungsbedürftig und natürlich geht ihr Gehalt weit über das hinaus, was ich gerade holzschnittartig angedeutet habe. Dafür halte ich mich aber nicht für berufen. Weil mir aber erzählt wurde, mindestens zwei Predigten am vergangenen Sonntag hätten die Stelle sehr stark auf ihren Anfang hin ausgelegt (und damit auf das „stille, stille“) möchte ich doch mit dem Hl. Augustinus eine echte Autorität zu genau diesem Abschnitt zitieren:

„Diejenigen Verfehlungen sind also öffentlich zu tadeln, die auch öffentlich begangen wurden, im Verborgenen dagegen diejenigen, die im Verborgenen begangen wurden. Unterscheidet also die Zeiten und bringt so die Schriftstellen in Einklang miteinander!“ (In der catena aurea des Hl. Thomas)

 

Das hat mich dann doch ziemlich beruhigt… 🙂

 

3 Kommentare

  1. else schrieb:

    Frau Annemarie Kliegel ist römisch-katholischer Konfession. PuLa ist einfach unglaubwürdig. Peinlich, peinlich, Herr Besserwisser! Wie wäre es mit einer Entschuldigung?

    Dienstag, 6. September 2011 um 15:23 | Permalink
  2. else schrieb:

    PuLa kann sehr schnell öffentlich angreifen und persönlich verletzen.
    Eigene Fehler öffentlich eingestehen kann PuLa nicht.
    Selbstgerechtigkeit zum Erbrechen.

    Donnerstag, 8. September 2011 um 07:36 | Permalink
  3. Cornelie Becker-Lamers schrieb:

    Ehe die arme Else in Monologe verfällt, muß ich doch schnell meine Freude darüber ausdrücken, daß es außer der nach wie vor ungeklärten Frage nach der Konfession von Frau Kliegel sen. offenbar nichts zu meckern gibt.

    Freitag, 9. September 2011 um 11:33 | Permalink

Ein Trackback/Pingback

  1. Pulchra ut Luna › PuLa hinter den Kulissen on Donnerstag, 8. September 2011 um 18:25

    […] kennen ja schon den Kommentar von Frau Annemarie Kliegel (hier) und was ich darauf geschrieben […]

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