Am Feste Mariä Empfängnis.
Sei gegrüßt, du Hochgebenedeite, Maria, du unbefleckte Mutter unseres Erlösers! Hoch bist du geehrt vor allen Frauen der Erde, da du von Gott zur Mutter seines eingeborenen Sohnes nach seiner Menschheit erwählt wurdest. Gewiß, da Gott am heutigen Tage deine Seele erschuf, hat er dieselbe schon mit seinen besten Gaben ausgeschmückt.
Wenn du aber auch viele Gnaden von Gott hattest, o allerseligste Jungfrau, so warst du doch ein Mensch, wie wir alle, und allen Leiden und Plagen des Menschen unterworfen, und darin besteht dein größter Ruhm, daß du die Gnaden Gottes so treu zum heil. Wandel benutzt hast.
Auch ich, o Maria, erhalte Gnaden genug von Gott, fromm zu leben; aber ich wende sie nicht so treu an wie du. Denn nicht bloß seinen auserwählten Freunden, sondern allen Menschen verleiht Gott hinlängliche Gnade, ihr Heil zu wirken. Möchte ich also von dir lernen, du Gnadenvolle, den Einsprechungen Gottes treu Folge zu leisten. Je treuer ich mitwirke, desto mehr Gnaden zum Guten bekomme ich auch von Gott. Komm mir auch durch deine Fürbitte bei Gott zu Hilfe, o Mutter der Christen, daß Gott mir seine Gnaden doch niemals entziehe, besonders in der Stunde meines Todes. Amen.

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