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Bildnis der Bloggerin 2021/22 “Tapfer wie eine Kirschblüte”

Das Bildnis der Bloggerin zum Adventskalender mit Ida Fr. Görres

Sie kennen das ja inzwischen, unser scherzhaft bebilderter Beitrag zum Abschluß des jeweiligen Adventskalenders; “Bildnis der Bloggers, bzw. der Bloggerin mit eigentümlicher Kopfbedeckung”, kommt gerne mal “etwas” später, das ist nun schon seit 2017 so, und daß er am letzten Tag der Weihnachtszeit, also zum schönen Fest Mariae Lichtmeß erscheint, ist fast schon eine Art “Sub-Tradition” geworden. 😉

Ida Friederike Görres aber war bekanntlich zur Hälfte Japanerin und hatte davon ein überaus waches Bewußtsein. Dies war schließlich die Inspiration für das diesjährige “Bildnis der Bloggerin”, das den auch im vergangenen Jahr wieder viel größeren Beitrag Cornelies zum “Projekt PuLa” gerecht widerspiegelt!

Enjoy! 🙂 

A la japonnaise (eigenes Bild)

“Tapfer wie eine Kirschblüte”, so auch der Titel eines Beitrags von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz über die Dichterin, und was leicht als ein sentimentales Sprachbild mißverstanden werden könnte, das hat sich, glaube ich, tatsächlich in etlichen der Texte aus dem Briefwechsel mit P. Gordan, die wir im Advent verfolgt haben, deutlich gezeigt: Die Haltung gegenüber den Zumutungen der “Konzilszeit”, die im Laufe des Zeitraums, über den sich der Austausch erstreckte, nur noch immer mehr zunahmen, sie war  genau darin “tapfer”, daß I. Görres nie weggeschaut hat, nie zugekleistert hat, was sie doch so scharf analysiert und unmittelbar erlitten hat!
Persönlich habe ich es als geradezu herzzerreißend empfunden, wie sie demgegenüber, was sie an Glaubensverdunstung und Formverlust wahrnahm und eben immer weniger als Oberflächenphänomen, als bloße “Geburtswehen” mißverstehen konnte, dennoch immer die von ihr wohl seit ihren Zeiten in der katholischen Jugendbewegung hochgehaltene Überzeugung von der Notwendigkeit grundlegender Veränderungen in der Kirche verteidigte. Sozusagen, so habe ich mehr als einmal gedacht, geradezu sich selbst, ihren aktuellen Einsichten, der schlichten Evidenz und unabweisbaren Logik gegenüber verteidigt…

Ida Friederike Görres ist, so meine persönliche Überzeugung, nicht nur gewissermaßen auf, nein, sie ist an der “Würzburger Synode” gestorben. Aber das war immerhin tatsächlich noch eine ‘Synode’, was sie heute zu dem irregulären Phänomen namens “Synodaler Weg” sagen würde, sagen müßte, das sich morgen (3.Februar 2022) erneut zusammenrottet? Ihre Erschütterung wäre wohl noch erheblich größer, nicht zuletzt, weil sie die heutigen “Buzzwords” sehr schnell als kranke Wiedergänger der damaligen Stichworte erkennen müßte.

Wir sind, glaube ich, der Dichterin und etlichen ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus der Zeit der katholischen Jugendbewegung etwas schuldig. Zweierlei: Zunächst, daß wir wirklich genau hinschauen und ihr damaliges tiefgläubiges Sehnen nach Erneuerung und Aufbruch in der Kirche nicht verwechseln mit den häßlichen Zerrbildern, zu denen diese Begriffe heute verkommen sind. Je länger ich mit damit befasse, wenn auch bisher sehr unsystematisch, desto mehr drängt sich mir der Eindruck auf, daß die Wirklichkeiten, die hier hinter der jeweiligen Verwendung der gleichen Wörter stehen, unterschiedlicher nicht sein könnten und das eine mit dem anderen tatsächlich erstaunlich wenig zu tun hat!
Und damit eng verbunden zweitens, daß wir die heutigen Abbruchunternehmer der Kirche in Deutschland in Wissenschaft, “ZdK” aber eben leider auch Episkopat nicht damit davonkommen lassen, wenn sie versuchen, sich in diese Traditionslinie zu stellen und ihr toxisches Rumhantieren an den Grundfesten der Kirche als eine Art zwingender Fortsetzung des damals erhofften darzustellen. Das ist falsch!

Vielmehr sollten wir die Görres und alle, die damals schon gelitten haben unter dem, was im Namen “Des Konzils” geschah, ehren, indem wir endlich einsehen, daß es höchste Zeit ist, das 21. Ökumenische Konzil und seine Folgen als historische Phänomene zu betrachten, Produkte ihrer Zeit, wie seine 20 Vorgänger, der Fortentwicklung im Fluß der katholischen Tradition zugänglich, gegebenenfalls auch der Korrektur. Und nicht ein Popanz, an dem nicht gerüttelt werden darf, bloß weil seine Interpretinnen und Interpreten mit dem Bild, das sie davon entworfen haben, weiterhin ihr Süppchen kochen und ihre Pfründe sichern möchten.

Wenn wir uns dabei an der im besten Sinne adeligen, der noblen Geisteshaltung der Görres orientieren, können wir nicht falsch liegen.

 

Gereon Lamers

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