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Das PS zum gestrigen Sketchlet vom Orgateam

Ja – wie sieht es in Herz Jesu Weimar aus mit längerfristigen Planungen? Eine zweifellos außergewöhnliche Anforderung an die Mitglieder der Pfarrei wird die Präsentation der Gemeinde im Kirchenpavillon der BUGA 21 auf dem Erfurter Petersberg sein. Unser Pfarrer hat beim Ordinariat bereits eingewilligt, die Woche vom 10.-16. Mai 2021 zu bespielen. Es ist die Woche um Christi Himmelfahrt – Chance und Schwierigkeit zugleich durch die vier schulfreien Tage am Stück. Hatten wir ja alles schon geschrieben. Dennoch hat man hier nun schon wieder vier Wochen verstreichen lassen, seit die erste und bisher letzte Sitzung zur Vorbereitung dieser BUGA-21-Beteiligung unserer Pfarrei Ende Oktober stattgefunden hat. Und an den Coronaverboten lag’s nicht – das hatten wir ja auch geschrieben. (Und liegt es weiterhin nicht: Morgen treffen sich die Sternsinger-Helfer.) Aber es soll – das habe ich aus erster Hand – auch im Dezember kein Treffen geben. Und nicht nur das: Man kann den Weihnachtspfarrbrief mit dem Läusekamm durchgehen und findet nicht den kleinsten Hinweis auf die gesamte Veranstaltung und die mögliche – nein: von unserem Pfarrer den Erfurtern schon zugesagte Beteiligung unserer Pfarrei (Wir haben übrigens nochmal zehn Tage weniger Zeit als die Wundersdorfer. Nach Ablauf der Osterferien 2021 noch vier Wochen …).

Naja – werden Sie sagen – der Weihnachtspfarrbrief … der schaut ja zurück. Stimmt. Vor allem. Aber nicht ganz: Raten Sie, was selbstverständlich halbseitengroß beworben wird? Richtig: Die Taizéfahrt im August. Aber von dieser BUGA-Aktion kein Sterbenswörtchen. Auch auf der Homepage nicht. Auch im Schaukasten nicht. Wenn man seitens des Kirchortrates (wie geschehen) bedauert, daß beim ersten Treffen wenige Gemeindemitglieder zum Termin erschienen sind; und wenn man befürchtet, durch den Vatertag könnten viele einen Kurzurlaub planen, obwohl wir sie eigentlich dringend auf dem Petersberg bräuchten – warum um alles in der Welt bewirbt man den Termin dann nicht mit allen Mitteln, die man hat? Das heißt auch mit den mündlichen Vermeldungen nach der Messe.

Vom Pfarrbrief verspricht man sich offenbar eine sehr zuverlässige Verbreitung von Informationen. Das sieht man daran, daß die nächste Firmung mit dem Hinweis bekanntgemacht wird, man solle sich den Termin im Kalender notieren, denn es werde bis zum Beginn der Unterrichtsstunden kein gesondertes Anschreiben mehr an die möglichen Firmbewerber geben (S. 13): Hier ist jemandem entweder alles egal, oder er geht davon aus, aus jeder Familie lese irgendjemand den Pfarrbrief Zeile für Zeile.

Nehmen wir mal letzteres an.

Aber warum dann nirgendwo ein Hinweis auf die BUGA und die dort anzuvisierende „Neuevangelisierung“, zu der wir immer wieder vom Ambo aus ermuntert werden? Die werden wir allein mit dem Versuch, „mit Leuten ins Gespräch zu kommen“ nicht erreichen. Leute, die wenig von Kirche wissen, reden in der Regel über das, was sie in sprachlicher Fassung parat haben. Und das ist derzeit der Mißbrauchsskandal. Vielleicht noch des Limburger Exbischofs goldene Badewanne (sofern diese keine Zeitungsente ist). Nein – da müssen wir schon christliche Inhalte präsentieren, und zwar so, daß sie einen lebhaften Eindruck hinterlassen. Zum Beispiel prägnante Geschichten, schöne Bilder und eingängige christlich betextete Musik. Am besten mit Kindern und Jugendlichen, dann da springt der Funke meiner mittlerweile recht reichen Erfahrung nach immer über. Kriegen wir alles hin. Aber nicht, wenn wir im Januar anfangen zu überlegen, was wir wollen. Da müssen die Kinder, so wir sie ansprechen möchten, bereits Bescheid wissen und die Eltern den Termin (wie den Firmtermin) im Kalender haben. Da müssen die Proben beginnen, Corona zum Trotz und auch gut möglich: Die Erarbeitung eines Singspiels beginnt ja immer erstmal mit der Erzählung der Geschichte und dem Lesen des Textes. Notfalls in Teilgruppen. Irgendwie jedenfalls, aber nicht erst nach den Osterferien.

Wenn es nicht so fatal an die Schritte zur Vorbereitung der „Jugendsynode“ erinnern würde, die die Jugendarbeit in Herz Jesu Weimar wieder anstoßen sollte, aber nach der ersten Ankündigung über vier Monate hinweg kein Thema war – kein Stichwort nirgends –, so daß wir als Pfarrei auch den kompletten 2019er Firmjahrgang verloren haben. Und erinnern würde an die Durchführung des letzten besonderes Ereignisses, das die Pfarrei zu stemmen hatte: Messe, Festakt und Mittagessen zum hundertsten Jahrestag der Ankunft der Elisabethschwestern in Weimar am 3. Oktober 2019. Von den Schwestern war meine Beteiligung professioneller Weise bereits im Januar 2019 angefragt worden. Deshalb habe ich alle Cäcilini darauf eingeschworen, am 3. Oktober 2019 (einem freien Donnerstag mit folgendem Brückentag zum Beginn der Herbstferien) auf jeden Fall noch in Weimar zu sein. Und dank des langen Vorlaufes hat es funktioniert.

Leider gab es, obwohl wiederholt erbeten, weder im Vorfeld noch als Nachbereitung ein Treffen aller teilverantwortlich Mitwirkenden. So daß jeder sich an anderer Stelle absprach: Die einen untereinander, die andern im Sekretariat, wieder andere vielleicht beim Pfarrer. Und es natürlich knirschte: Da kam auf die Minute pünktlich zur ersten Durchlaufprobe in der Kirche zugleich die Gruppe, die die Kirche putzen wollte. Da wurden mangels Absprache die Ministranten so eingeteilt, daß nicht alle Sänger zur Generalprobe erscheinen konnten. Da erfuhr man im Moment der Aufführung, daß statt der organisierten zwei nur ein Mikrophon zur Verfügung stehen würde. Nicht, weil wir nicht genug hätten, sondern weil nicht alle sich rechtzeitig gekümmert hatten. Zwei Vorbereitungstreffen im Verlauf von acht Wochen wirken da wahre Wunder! Wer die Messe georgelt hat, habe ich übrigens nie herausbekommen, obwohl ich bis wenige Tage vor dem 3.10. nicht wußte, ob ich den Organisten in Ermangelung einer Cellobesetzung irgendwie brauchen würde.

Wenn man nun weiß, daß eine solche Veranstaltung sowieso immer Streß mit sich bringt (einen Krankheitsfall kann man beispielsweise nie wegplanen, den gibt es sowieso obendrauf), dann frage ich mich, warum man Ehrenamtlichen durch mangelnde Planung noch mehr Streß macht als nötig. Und den Gemeindemitgliedern – wie auch schon geschrieben – die Möglichkeit nimmt, bereits die Vorbereitung einer solchen Veranstaltung als gemeinsame Aktion zu erfahren und daneben auch noch die eine oder andere Person kennenzulernen. Nein: Jeder wurschtelt vor sich hin und es knirscht im Getriebe.

Warum?

Ganz nebenbei hätte ein Vorbereitungstreffen auch klären können, wie man außerhalb einer Heiligen Messe (beim Festakt eben) einen auswärtigen Gast im Bischofsrang protokollarisch korrekt begrüßt. Aber ich vergaß: „Wir sind ja unter uns. Da kommt’s ja nicht so drauf an … Oder?

In Ermangelung auch jeglicher Nachbereitung (denn, so hieß es, sowas käme ja nun nicht so schnell wieder vor) mußte ich diese Sachen einfach mal loswerden. Blicken wir wieder nach vorne, zur Planung der BUGA-Beteiligung unserer Pfarrei. Ab Januar sollten wie gesagt tendenziell die Proben beginnen, das heißt die Mitwirkenden feststehen, wenn musikalisch etwas von und mit Kindern und Jugendlichen dabei sein sollte. (Nebenbei bemerkt proben unsere beiden Erwachsenenchöre seit März nicht mehr. Da muß man auch klären, wer da im kommenden Jahr noch mit im Boot ist – und was mit wenigen Proben geht. Seinen Ruf aufs Spiel setzen wird von unseren ehrenamtlichen Chorleitern – zu Recht – jedenfalls keiner und lieber absagen als unter  Form spielen.) Denn die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen ist im kommenden Jahr nur auf dem Weg eines Projektchors vorstellbar. Und da hat es sich mit „Rawhide in A“, wie Elwood von den „Blues Brothers“ das im Film so schön ansagt. So eine Ansage funktioniert nur in Gruppen, die schon lange gemeinsam geprobt haben und über ein festes gemeinsames Repertoire verfügen. Wie bisher die Cäcilini. Aber im kommenden Mai werden auch die Cäcilini nicht mehr – wie man das noch zum Martinsspiel 2016 oder zur Eröffnung der Maiandachten 2018 gewohnt war – innerhalb von zwei Wochen die Lücken stopfen und ein präsentables Programm auf die Beine stellen können. Da haben die Verantwortlichen einfach nicht rechtzeitig für ausreichend Öl zum Nachgießen gesorgt (Mt 25,1-13)

Daher noch einmal mein Appell: Verschweigt den Termin der nächsten Bundesgartenschau und unserer zugesagten Beteiligung nicht, liebes Pfarrteam und liebe Gremien! Macht Werbung, wo ihr könnt (ich tue es auch) und kommuniziert. Es wird nicht leichter, wenn wir zuwarten. Noch sind die Chancen groß, einige richtig schöne Veranstaltungen mitzugestalten und mitzuerleben. Und vielleicht jemanden dadurch zu erreichen. Und ist das nicht aller Mühen wert?

 

Cornelie Becker-Lamers

 

PS (oder ist das jetzt ein PPS? 😉 ) Diesem, äh, untypisch langen “PS”, bzw. Nachwort und einigen Umständen der letzten zwei Tage muß leider der für heute abend vorgesehene zweite Teil des “Vorabends“ zum Adventskalender zum Opfer fallen. Aber ich hoffe, zu gegebener Zeit noch erläutern zu können, was ich mir bei der diesjährigen Iteration gedacht habe!

Morgen geht’s jedenfalls los!

Gereon Lamers

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