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Weimar: Das Internet, Stand 21.4. 1968?

Zugegeben: Es ist ein heikles Thema, die Veröffentlichung von Bildern, die Personen, vor allem aber Kinder, bzw. Minderjährige zeigen, auf der Web-Präsenz einer Pfarrei!

Aber es gibt natürlich im Lauf des Kirchenjahrs immer wieder Anlässe, die drehen sich um Kinder oder Jugendliche, Erstkommunion und Firmung nämlich. Hinzu kommen weitere Anlässe wie das Gemeindefest, Aktivitäten rund um den Kindergarten und dergleichen mehr. Aus all diesen Anlässen werden regelmäßig Bilder entstehen, die Personen so zeigen, daß sie zu identifizieren sind, womit das „Recht am eigenen Bild“ ins Spiel kommt, für Minderjährige geschützt und wahrgenommen von ihren Eltern.

Wie sollen die Verantwortlichen in einer Pfarrei auf die zweifelsohne vorhandenen juristischen Fallstricke reagieren?

PuLa hat ein bißchen recherchiert in den Webauftritten anderer mitteldeutscher Diaspora-Pfarreien zum Thema: „Bilder von der Erstkommunion“.
Die dort zahlreich gefundenen Aufnahmen können wir natürlich leider nicht direkt zeigen, aber hier geht’s lang, wenn Sie einmal selbst schauen möchten:

Wenn Sie sich die Mühe gemacht haben, den Links zu folgen (sonst müssen Sie’s mir einfach glauben 😉 ), so werden Sie feststellen, da gibt es jede Menge Bilder von den jeweiligen Erstkommunionen, von unterschiedlicher Art und Güte, ehrlich gesagt, von sehr unterschiedlicher Güte… Aber es gibt sie.
Und so „in erster Näherung“ möchte ich ja mal nicht annehmen, daß all dies Bilder ohne rechtliche saubere Grundlage da stehen, oder was meinen Sie?

Und in Weimar? (Geben Sie’s zu: Sie haben auf diese Frage gewartet! 🙂 )

In Weimar gibt es sowas nicht.

Also, nicht, daß es überhaupt keine Bilder einer Erstkommunion in der Herz-Jesu Kirche am August-Frölich Platz gäbe, nein, nein, eines gibt es: Es stammt aus dem Jahre 1968 (Weißer Sonntag 21. April), ist in schwarz-weiß und dient lediglich der Illustration der (schrecklichen!) Veränderungen im Kircheninnenraum, die dem armen Zweiten Vatikanischen Konzil angelastet werden! (hier)

Hm!

Existieren etwa keine aktuellen Bilder von solchen Gelegenheiten in unserer Pfarrkirche? Vielleicht, weil der Rektor der Pfarrkirche grundsätzlich Photographien während der „Heiligen Handlung“ ablehnt?

O, doch, sie existieren und PuLa ist sogar in der angenehmen Lage, Ihnen, sozusagen als Ausgleich zur mageren Homepage der Pfarrei, eine  kleine Auswahl präsentieren zu können!

Einzug (Bild: M. Paech)

Einzug (Bild: M. Paech)

 

Von der Orgelempore (Bild: M.Paech)

Von der Orgelempore (Bild: M.Paech)

Und wieso können wir das?

Wir haben gefragt! Und zwar den Lichtbildner. Seit einigen Jahren photographiert nämlich bei solchen Anlässen hier bei uns Michael Paech von „blitzdings.com“; schauen Sie bitte unbedingt auf seinem schönen Blog vorbei (hier)! Herr Paech hat PuLa die fünf Bilder, die Sie hier sehen, für diesen Beitrag (kostenlos) zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt; Dafür ganz herzlichen Dank!

Die Bilder von Herrn Paech, die nach meinem Empfinden in den letzten Jahren noch immer besser geworden sind, können die Familien der Kinder, bzw. Jugendlichen nach dem Fest auf DVD im Pfarrbüro erstehen und ich muß ganz ausdrücklich sagen: Das war eine gute Entscheidung, mit dem Photographieren einen Profi zu beauftragen, damit das „Geknipse“ von Verwandten während der Feier einzudämmen, und es war gut, gerade Michael Paech damit zu beauftragen; Danke!

Kerzen (Bild: M. Paech)

Kerzen (Bild: M. Paech)

Ja, das hat die Gemeindeleitung soweit sehr ordentlich gelöst. Es stellt sich nur sofort  die Frage: Warum geschieht  mit diesen Bildern nicht mehr? Warum können nicht noch viel mehr Menschen via Internet daran Freude haben? Kurz: Warum strahlen wir damit nicht ein wenig aus?

Haben Sie oben die ganz reizenden Bilder aus Zeulenroda (vgl. hier) gesehen? Dort gibt es ca. 300 Katholiken, weniger als ein Zehntel von Weimar! Keine eigene Web-Site – aber im Netz präsent, ausstrahlend…

Nun, ganz offensichtlich haben wir hier wieder die Situation, die wir schon in anderen Zusammenhängen kennen: Diese Pfarrei verfügt ja nicht nur über schönere und professionellere Erstkommunionbilder, als es sie anderswo gibt, nein, sie könnte auch erheblich bessere Orgelmusik haben (vgl. zuletzt hier mit weiteren Nachweisen)! Und die Reihe ließe sich fortsetzen.

Allgemein gesprochen ist es so, daß wir in Weimar für eine katholische Kirchengemeinde in der mitteldeutschen Diaspora über untypische Potentiale verfügen – die aber nicht genutzt werden!

Und woran liegt das? Das liegt daran, daß es Leute gibt, die in ihrer überheblichen  Kontrollfixiertheit („wir entscheiden hier, was erwünscht ist“, vgl. hier) niemand anderen etwas tun lassen wollen und deshalb schon gar nicht die Kraft hätten, es selbst zu machen, die aber auch andere Prioritäten haben, wie z.B. eine sicher schöne aber objektiv überflüssige zusätzliche Glocke oder andere „Bauaktivitäten“.
Daran liegt es. Und an denjenigen, die solche Leute gewähren lassen. Jahrelang. Hier und in Erfurt.

Sammlung (Bild: M. Paech)

Sammlung (Bild: M. Paech)

Nun dürfen Sie sich bloß keinen Bären aufbinden lassen, wenn wieder jemand etwas davon raunt, das sei ja alles praktisch rechtlich unmöglich und überhaupt käme ja dann gleich die Polizei!

Das ist falsch.

Ich will mal ganz davon absehen, daß die Leute, von denen wir hier reden, groß darin sind, irgendwelche vermeintlichen Rechtsvorschriften, seien es „zweijährige Bußzeiten“  oder seien es irgendwelche willkürlichen Pixelgrößen von Bildern, schlicht zu „erfinden“! (Man könnte dafür auch ein härteres Wort gebrauchen)
Das alles dient nur dem einen Zweck, berechtigte Anfragen von vornherein abzubügeln und damit den eigenen Machtanspruch zu wahren, sonst ist nichts dran.

Die rechtlich saubere Veröffentlichung von Kinderbildern auf einer Gemeindehomepage ist nicht ganz banal. Sie ist aber möglich!
Sie ist nicht einmal schwierig, bloß aufwendig.
In Kurzform: Erforderlich ist eine schriftliche, anlaßbezogene Zustimmungserklärung der Eltern und ein bißchen gesunder Menschenverstand in der Auswahl und der Kombination (-smöglichkeit) verschiedener Daten, vor allem von Bildern und Namen.
Eine absolut lösbare Aufgabe – wenn man bereit wäre, sie auf mehrere Schultern zu verteilen…

In Kurzform Wir könnten wieder mal richtig gut sein, aber wir sind es nicht!

Das ist schade, sehr, sehr schade! Und vollkommen überflüssig.

Irgendwann wird's dämmern... (Bild: M.Paech)

Irgendwann wird’s dämmern… (Bild: M.Paech)

PS: Wenn man schon von den Profi-Bildern öffentlich nichts zu sehen bekommt: Was ist eigentlich mit dem Video, das neulich der nette junge Mann im Parka da in der Kirche gemacht hat? Ach nein, sorry, das war ja der Kaplan, naja, ist halt immer besser, man erkennt Priester auch gleich als solche, nicht wahr? 😉
Und was ist mit den Bildern, die bestimmte Leute so „semi-offiziell“ machen? Wer kontrolliert eigentlich, was damit geschieht?

2 Kommentare

  1. Michael Paech schrieb:

    Sehr geehrte Blogger,
    ich möchte hiermit klarstellen, dass ich mich persönlich, als Gemeindemitglied und als Fotograf von den Inhalten dieses Artikels und des Blogs distanziere. Die Bereitstellung meiner Bilder auf diesem Blog sollte alleinigst der besseren Illustration dienen!
    M.Paech

    Dienstag, 1. Juli 2014 um 11:23 | Permalink
  2. Ach je! Reaktion wie immer „oben“ auf dem Blog, hier!

    Dienstag, 1. Juli 2014 um 22:28 | Permalink

4 Trackbacks/Pingbacks

  1. […] und Firmungen, die es zum Glück aus Herz-Jesu-Weimar gibt, nicht  auch im Netz anzuschauen sind. (Hier) Unser Erklärungsversuch dürfte keinen Kenner der Verhältnisse überrascht haben, […]

  2. Pulchra ut Luna › Wall of shame IV,1: Gemeindehomepage on Freitag, 1. August 2014 um 17:04

    […] Vgl. auch hier) […]

  3. […] daß  sie die Menge der verfügbaren Informationen, von Bildern ganz zu schweigen (vgl. hier), konsequent ebenso auf ein Minimum reduziert wie die zeitliche Dauer ihrer Verfügbarkeit: das […]

  4. […] bekommen soll? Ausgerechnet der auch auf unserem Blog schon bekannte Photograph Michael Paech (vgl. hier). Das ist doch wohl irre, freut uns außerordentlich und wir gratulieren ganz herzlich! Ihm zur […]

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