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Spaß mit (Gotteslob-) Hüllen IV, PuLa unterwegs (und ein WoGoDi…)

Mitte Mai war PuLa im Spreewald. Schön da, wirklich schön, auch wenn das Paddeln nach jahr(zehnt)elanger Abstinenz mal wieder etwas geübt werden müßte, ähem!

Im Spreewald (eigenes Bild)

Im Spreewald (eigenes Bild)

 

Paddeln im Spreewald (eigenes Bild)

Paddeln im Spreewald (Bild A. K.)

Da das Hochfest Christi Himmelfahrt anstand, und sich der Aufenthalt über den folgenden Sonntag erstreckte, hatten wir gleich zweimal Gelegenheit, zu Gast zu sein in der zuständigen Pfarrei Hl. Familie Lübbenau, genauer im für uns günstig gelegenen Gottesdienstort Vetschau, in der Kirche, die der (relativ neuen) Pfarrei den Namen gegeben hat.

Vetschau, Kirhce Hl. Familie (Bild: Olaf Meister)

Vetschau, Kirche Hl. Familie (Bild: Olaf Meister)

Diese Pfarrei gehört zum Bistum Görlitz, dessen Bischof, Wolfgang Ipolt, ja übrigens Sproß einer bekannten katholischen Familie aus Gotha ist; ohne Thüringen geht es halt nicht, ähem 😉

Treue Leser wissen, wie sehr wir gerade den Besuch in anderen Diaspora-Gemeinden schätzen und uns darauf freuen, weil man in aller Regel freundlich, ja herzlich begrüßt wird  und sich eigentlich immer interessante Gespräche anknüpfen. Der manchmal vielleicht ein bißchen überstrapazierte Spruch. ‚Wer glaubt ist nie allein‘ kommt bei solchen Aufenthalten sozusagen zu sich selbst!

So war es auch diesmal. Aber noch bevor es zu Gesprächen kam, fiel, nein stach, etwas anderes ins Auge: Gotteslobhüllen!

Gotteslobein Vetschau (eigenes Bild)

Gotteslobe  in Vetschau (eigenes Bild)

Ja, da präsentierte sich der gesamte Bestand, der für die gottesdienstliche Versammlung bereitstand, in dieser schönen und würdigen Form. Dabei zeigte schon der zweite Blick: Offenbar handgefertigt! Und in der Tat, es stellte sich heraus, daß dies das Werk der geschickten Hände der ehrenamtlichen Organistin war. Richtig solide Arbeit, tolle Paßform, einfach klasse. Klar, daß wir einige erstanden haben!

Solide Verarbeitung! (eigenes Bild)

Solide Verarbeitung! (eigenes Bild)

Nun ist aber der wirklich interessante Aspekt an der Angelegenheit damit noch gar nicht benannt: Im Gespräch stellte sich nämlich heraus, daß zwar die Initiative zur Gestaltung von Hüllen ursprünglich von der genannten Dame ausging, aber dann hat der Pfarrer sie beauftragt, doch für den ganzen Satz, der in der Kirche bereit liegt, welche anzufertigen!
Ja, so kann das auch funktionieren, wenn es eine gute Idee aus der Mitte der Pfarrkinder gibt, wird sie aufgegriffen zum geistlich-ästhetischen Nutzen für alle! Offenbar war Hw. dort eben auch zu dem Ergebnis gelangt, daß das „Neue HB-Männchen“ (vgl. hier, mit weiteren Nachweisen) kein Aushängeschild für eine Katholische Kirche sein kann; sehr  gut! Wie schade, wenn anderswo auf Klarsichthüllen zurückgegriffen wird…
(Bei der Gelegenheit: Wir wissen von lieben und klugen Menschen, die haben die Ideen aus PuLa aufgegriffen und kongenial weiterentwickelt, was die Frage betrifft, wie man die Zumutung der Bildchen im Innern des Buches loswird: Man schneide Bilder aus einem Kalender mit christlicher Kunst  aus und klebe sie vorsichtig ein; auch das funktioniert!)

Und so bleibt es dabei: Mit dem Thema werden wir noch eine Menge Spaß haben, denn der Trend geht zur Fünft-Hülle… 😆

Ordnung muß sein. (eigenes Bild)

Ordnung muß sein. (eigenes Bild)

Und der WoGoDi, was war mit dem Wortgottesdienst? Ja, wir sind tatsächlich am Sonntag in einen Wortgottesdienst geraten, den der dortige Ständige Diakon gehalten hat, denn Hw. war in Lübbenau anläßlich der dort anstehenden Firmung unabkömmlich.

Jetzt höre ich Sie förmlich leise einatmen, PuLa bei einem WoGoDi? Ging das gut? (vgl. hier) Ich muß zugeben, der Besuch war unbeabsichtigt, hätten wir‘s gewußt, wir wären vermutlich woanders hingefahren!
Aber, wie das mit dergleichen scheinbaren „Zufälligkeiten“ eben so ist: Es ist immer für was gut! Der Wahrheit die Ehre: Es war ein (für die Vetschauer Verhältnisse) gut besuchter und würdiger Gottesdienst, den wir da erlebt haben. Ich war angenehm berührt/überrascht.

Das heißt aber natürlich nicht, daß ich meine grundsätzliche Meinung über derartige Formen (besonders am Sonntag) geändert hätte; Keineswegs! Doch es gab zwei Elemente, die mich im konkreten Fall dennoch zu dieser „sanften“ Einschätzung kommen ließen: Erstens ist dort die Not, sprich der Priestermangel, wirklich mit Händen zu greifen und keine wohlfeile Ausrede zur „Förderung“ (in Wahrheit ist es das ja gerade nicht!) irgendwelcher Laien, die „auch mal“ im Altarraum agieren wollen. Als wir erzählten, wieviele Priester z.B. in Weimar regelmäßig Dienst tun, konnten die Vetschauer nur schmerzvoll aufstöhnen…
Und zweitens merkte man den Handelnden (also allen) die Bescheidenheit, die ungekünstelte Demut, die aus dem wachen „Bewußtsein des Mangels“ kam, deutlich an! Sehr, sehr angenehm war das! Meilenweit entfernt von dem ebenso schwer erklärlichen wie schwer erträglichen Gerede, was das doch für eine „Bereicherung“ sei, wie wir es selbst aus dem Munde hoher Kirchenmänner immer wieder hören müssen (von den Liturgiewissenschaftsprofessoren, die ihre Absolventen beschäftigt wissen wollen, ganz zu schweigen, das muß man ja nicht so sehr ernst nehmen).

Nein, es ist keine Bereicherung! Es ist genau kein Ausdruck eines irgendwie gearteten Reichtums, sondern einer höchst bedauerlichen und von Fall zu Fall zu erduldenden Armut, einer Armut, um deren Beseitigung wir den HErrn bitten müssen. Immer wieder und mit heißem Herzen.

Dennoch sage ich heute gerade in die „traditionelle Richtung“: Schaut genau hin, bevor ihr euch ereifert, man sollte auch in dieser Frage differenzieren, gerade in der Diaspora! Ich persönlich bin den Spreewäldern dankbar für diese Erinnerung!

Und zu den grundsätzlichen Fragen im Umfeld der behaupteten „Bereicherung“ will ich schon lange was schreiben, was „Deutliches“, so in Bezug auf unsere Lage hier in Weimar und im Bistum Erfurt, aber: Man kommt nicht rum! 😉
Na, das Thema wird so schnell nicht weggehen…

3 Trackbacks/Pingbacks

  1. Pulchra ut Luna › PuLa unterwegs: Das doppelte Lottchen on Dienstag, 29. September 2015 um 17:36

    […] schöne und interessante Ausprägung des Phänomens konnten wir im Frühjahr im Rahmen unseres Spreewaldurlaubs bewundern, in Vetschau, […]

  2. Pulchra ut Luna › Einen eingeschenkt auf der Schwelle,… on Freitag, 27. November 2015 um 16:14

    […] Und genauso ist es: Wo in der angemessenen Würdigung der Unterschiede und der Rangfolge Laien Gottesdienste leiten, wo es wirklich nicht anders geht, da funktioniert es, ein Beispiel dafür haben wir erst in diesem Jahr auf PuLa gebracht, hier. […]

  3. […] unseres Besuchs im Spreewald vor gut zwei Jahren (hier) hatten wir es zuletzt (und erneut) gesagt: Das Thema Gotteslob-Hüllen ist quasi unerschöpflich! […]

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