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Alleinvertretungsanspruch? (Leserbriefe zu PuLa Teil 4)

Eine Leserbriefschreiberin meint selbst (vgl. hier im Kommentarbereich), sie hätte es einfach verdient, in der (voraussichtlich) vorletzten Folge dieser kleinen Reihe noch vorzukommen: Frau Engelstädter, die ihren Beitrag bereits am 18. Juli schrieb. Sie können ihn hier nachlesen.

Nun könnte man sich fragen, ob sie das wirklich „verdient“ hat, liegt doch inzwischen ihr schriftliches Eingeständnis vor, eine faire, umfassende Würdigung dessen, was auf diesem Blog geschieht,  nicht vorgenommen zu haben und das auch gar nicht zu beabsichtigen: „Die hier noch genannten Rubriken und Beiträge habe ich nicht gemeint, kann und will sie auch nicht beurteilen.“, (hier, im Kommentarbereich) Schön, immerhin eine ehrliche Aussage, mit der man es im Grunde sein Bewenden haben lassen könnte.

Aber es stellt sich schon die Frage: Warum sich dann überhaupt in so weitreichender und so eindeutig negativer Art und Weise äußern? Zumal das, was da stand eher ein selbständiger Beitrag denn eine bloße Reaktion auf den Leserbrief von Cornelie (hier) war.
Ist das bloß die menschlich ja nicht prinzipiell unverständliche Anhänglichkeit an eine Person, auch wenn wir die nicht mehr nachvollziehen können? Nein, ich glaube, das alleine ist es nicht und deswegen möchte ich auch nach so relativ langer Zeit doch noch darauf reagieren, das ist eine passende Aufgabe für einen (den ersten!) regnerischen Urlaubstag 😉

Hingegen werde ich auf einzelne Vorwürfe nicht mehr genauer eingehen: Wie gesagt, wir haben es ja jetzt schriftlich, daß eine gerechte Beurteilung gar nicht angestrebt ist und außerdem ist Sommer…

Die Behauptung, „Ziel der Angriffe“ sei vorwiegend der Pfarrer gewesen ist allerdings schlicht falsch; vgl. zuletzt hier. Freilich, die Leitungsperson trägt die Gesamtverantwortung. Im Fall von notwendiger Kritik ist es schlechterdings unmöglich, sie auszusparen.

Vielleicht wäre es gut, manche machten sich stärker als bisher bewußt, eine Pfarrei ist schon im Verständnis des weltlichen Rechts eine Körperschaft öffentlichen Rechts, was dort geschieht, geschieht öffentlich, ist niemandes „Privatsache“! Übrigens auch nicht die einer Gruppe, deren „Verdienst“ darin besteht, „schon immer“ dagewesen zu sein…
Und auch im engeren Verständnis handelt es sich bei unser aller Tun um „cultus publicus“! Die katholische theologische Tradition hat die Liturgie ungefähr seit der „Konstantinischen Wende“ (im 4. Jahrhundert…) immer als öffentlichen Kult aufgefaßt.
Daher ist es auch nachgerade lächerlich, sich darüber aufzuregen, wenn sich jemand im Gottesdienst Notizen macht, der anschließend darüber schreiben möchte. Das ist einfach“ journalistische Sorgfalt“ und dient der Präzision. Im übrigen geschieht es, um sowohl schönes wie weniger schönes (zu der Differenzierung vgl. ebenfalls hier) festzuhalten und ich werde ganz gewiß damit fortfahren, wann immer es erforderlich ist.

Was weiterhin die Anspielung auf die „bestimmten Staatsorgane“ angeht, so ist es schlicht absurd, das öffentliche Handeln eines Blogs mit den Machenschaften eines der übelsten Geheimdienste des 20. Jahrhunderts in Verbindung bringen zu wollen. Wie Sie das denen gegenüber rechtfertigen wollen, die in brutaler Realität mit den „bestimmten Staatsorganen“ zu tun gehabt haben, und von denen gibt es in dieser Gemeinde etliche, möchten wir gar nicht wissen (vgl. zu  Stasi-Terminologie hier und hier) Vielleicht sollte jedenfalls an dieser Stelle sogar jemand ins Nachdenken kommen, der unlängst Frau Engelstädters Hervorbringung einen „klugen“ Leserbrief genannt hat, in einem neuerlichen ‚bemerkenswerten‘ aber inhaltlich weitgehend unbeachtlichen Zeitungsbeitrag.

Also, das alles mußte einen im Grunde nicht dazu bewegen, auf diese Wortmeldung einzugehen. Was aber dann?
Es gibt da ein Thema, das den ganzen Beitrag durchzieht, ich habe es in der folgenden Zusammenstellung (die nur aus Originaltext besteht!) sozusagen verdichtet:

„Es gibt eine kleine Minderheit – sie hört das nicht gern – von konservativen Traditionalisten  in der Gemeinde, die sich im Internet-Blog „PuLa – Katholisch in Weimar“ mit theologischen und liturgischen Sachverhalten aus ihrer Sicht auseinander setzen. Traditionalisten haben einen Platz in der Gemeinde, wenn sie nicht aggressiv einen Alleinvertretungsanspruch erheben.
Wieviel Traditionalisten gibt es? „PuLa“ wird von zwei Personen geführt. In großen Abständen taucht noch eine Dame auf. Keiner der Freunde von „PuLa“ wird im Blog sichtbar und solidarisiert sich offen. Gibt es sie? Sind es drei, eine Handvoll oder zehn? Wir müssen in Zukunft wachsam sein und uns wehren.“

Ja, Frau Engelstädter, da stellen Sie ganz richtige Fragen. Aber Sie werden darauf keine Antwort erhalten.
Natürlich nicht.
Nein, Sie müssen bestimmt nicht wissen, wie viele wir sind, o nein!
Aber seien Sie sicher: Wir sind viele. Mehr als Sie sich vorstellen können. Und an Stellen, von denen Sie nicht einmal träumen, weit über Weimar hinaus; überall.
Mitten unter ihnen.

Und wir sind jung!
Junge Menschen, junge Familien, wir beide hier gehören zu den Älteren!
Und wir haben Pläne: Als eine der ersten Maßnahmen haben wir z.B. vorgesehen, daß alle Gemeindemitglieder mindestens das Kleine Latinum nachweisen müssen (übergangsweise hilft auch die [Rück-] Übersetzung eines Textes von Joseph Ratzinger aus dem Italienischen), und den Besitz eines „Volks-Schott“, klar. Und die Prozessionen werden künftig um ca. 300% verlängert und in Marschformation absolviert (lockerer Schritt bleibt aber erlaubt!).
Und das wird erst der Anfang sein…

[Satiremodus aus]

Im Ernst: Ist das nicht ganz prachtvoll? Wie der Abschnitt changiert zwischen scheinbarer Großzügigkeit („haben einen Platz“) und kaum verhüllter Drohung („müssen uns wehren“), zwischen vorgespielter Gewißheit („kleine Minderheit“) und tiefsitzender Unsicherheit („wie viele gibt es“); Überaus bezeichnend ist das.

Frau Engelstädter, wenn Sie Ihrer Sache mit der „kleinen Minderheit“ gegenüber der „überwältigenden Mehrheit“ so sicher sind, wovor sind Sie denn in Sorge?!
Ich will Ihnen sagen, was es nach meiner Überzeugung ist: Ohne daß Sie es natürlich je eingestehen werden, haben Sie eben doch eine Ahnung davon, daß wir mit dem, was wir sagen einen Punkt haben, und mehr als einen. Daß die Zeit un- und widersinniger (liturgischer) Experimente endgültig und unwiederbringlich vorbei ist. Daß die Kirche nicht „aus“ Tradition lebt, sondern „Tradition lebt“, daß dies ihr lebendiger Selbstvollzug ist und immer sein wird (vgl. hier), und daß genau das es ist, was junge Menschen anzieht, in einer Zeit, in der die „Volkskirche“, wie wir sie kannten, endet und eine „Bekenntniskirche“ entsteht, die sich wieder als ecclesia militans weiß (was sie natürlich immer war). Und daß vieles „Gedöns“, das wir aufgebaut, und an das wir uns gewöhnt haben, verwehen wird wie der sprichwörtliche ‚Windhauch‘ (vgl. hier).

Und wenn Sie (sich selbst gegenüber) ehrlich wären, müßten Sie sich zugeben, daß Sie sogar wissen: Sie bauen da einen Popanz auf mit der Konstruktion einer homogenen „Tradi-Gruppe“! Sie wissen genau, wer „Freunde“ dieses Blogs sind, und daß es sich dabei keineswegs um ausgewiesene „Traditionalisten“ handelt (Wenn Sie nur ein wenig mehr Ahnung von der „Szene“ hätten, könnten Sie übrigens auch wissen, wir beide hier entsprechen ebenfalls dem Klischee dieser Richtung keineswegs).
Nein, statt einer kleinen „Tradi-Gruppe“ gab es hier seit 2011 vielmehr genug Menschen, die sogar sich selbst nur sozusagen zähneknirschend zugeben, daß wir mit dem, was wir über die Weimarer Verhältnisse geschrieben haben, immer wieder recht hatten – weil wir Fakten berichtet haben. Aber diese vielen Menschen waren und sind bei allen Meinungsunterschieden vereint in der (An-) Erkenntnis einer unhaltbaren Lage und dem umfassenden („katholischen“) Bestreben nach Besserung.

Was die inhaltliche Auseinandersetzung („wehren“) angeht, die sicherlich weiterhin stattfinden wird, so ist mir, mit Verlaub, nicht bange. Sofern, was wir schreiben lediglich die Normen der Kirche spiegelt, kann es nämlich (praxisrelevant) eine solche gar nicht geben und was den „liturgischen Stil“ angeht, so warten wir gespannt auf begründete Ansichten, die wir bisher allerdings vermissen mußten, obwohl wir uns gerade in Ihre Richtung, Frau Engelstädter , schon sehr viel Mühe gegeben haben (vgl. hier). Ein dumpfes Gefühl von „wollen wir nicht“ wird wohl niemanden zufriedenstellen können…

Und Ihre decouvrierende Bemerkung mit dem „wehren müssen“ zeigt nur eines, nämlich wer hier wirklich einen „Alleinvertretungsanspruch“ erhebt. Wir nicht. Auf die Scheinliberalität des „haben einen Platz“, fällt jedenfalls niemand mehr herein.

Der (voraussichtlich) letzte Teil dieser Reihe zu den Leserbriefen wird dann diejenigen Leserbriefschreiber würdigen, die in all dieser (bestellten?) Verwirrung den ‚Kopf über dem Nebel‘ behalten haben, die gab es nämlich auch und zwar in gar nicht so geringer Zahl! Und er wird genau damit auch daran erinnern, daß es echte Probleme und echtes Leid gab (und gibt) und gegen die Gefahr des Vergessens und gegen die Legendenbildung angehen, an der gerade so heftig gestrickt wird.

 

 

 

7 Kommentare

  1. Admiral schrieb:

    [PlötzlichAusDerVersenkungAuftauch]
    [DONNERSTIMME AN]

    HAT HIER JEMAND „SCHERGEN“ GESAGT?

    SOLLEN WIR FRAU ENGELSTÄDTER DAS FÜRCHTEN LEHREN?

    nein? Nagut!

    [wiederabtauch]

    Montag, 17. August 2015 um 21:05 | Permalink
  2. 🙂 !
    O. wie wunderbar! Vielen Dank, lieber Kollege, you made my day!
    Und für die, die den Blogoezesen-Insider „Schergen“ nicht verstehen, folgt in Kürze eine Erläuterung, aber gerade muß ich auf eine Alm (leider ohne Kapelle…)

    GL

    Dienstag, 18. August 2015 um 11:05 | Permalink
  3. Steffi Engelstädter schrieb:

    Sie machen Nebenschauplätze zum Hauptgeschehen. Mir ist das völlig schnurzpiepegal, ob ich ein lateinisches Zitat missverstanden habe, ich verstehe so wenig Latein wie Habakuk. Shit happens! Ich habe Russisch lernen müssen – auch nicht schlecht. Die Art theologischer und kirchenrechtlicher Betrachtungen, die Sie führen, möchte ich mir nicht unbedingt zueigen machen und waren auch nicht Anlass und Thema meines Leserbriefes. Dass Sie immer wieder den Geist des Konzils bemühen, den Sie – ich bleibe dabei – als ‚sabberndes Schleimkotzmonster‘ dargestellt haben, diskreditiert PuLa, nicht mich. Bezeichnend für Ihre ablehnende Haltung zum II. Vatikanum ist Ihr Ziel, welches Sie in einem Satz ausdrücken „Daß die Zeit un- und widersinniger (liturgischer) Experimente endgültig und unwiederbringlich vorbei ist.“ Werden wir in Zukunft die Piusbrüder in ‚Herz Jesu‘ erwarten? Dann gnade uns Gott!
    Der ausdrücklich genannte Fokus meines Leserbriefes lag auf ‚Chronist der Missstände in der Gemeinde‘ – das Zitat habe ich mir nicht ausgedacht, sondern von PuLa übernommen. Diese Chronistenpflicht haben Sie mit Eifer ausgeführt und tun es noch. Ja, gegen diese Art des Agierens sollte die Gemeinde sich wehren und darüber reden. Da bin ich immer noch wirklich zufrieden, diesen Leserbrief verfasst zu haben. Das habe ich nicht aus “Anhänglichkeit für eine Person“ getan, sondern, weil ich seit 1978 in Weimar lebe und in dieser Gemeinde beheimatet bin. Die vielen positiven Reaktionen in der Gemeinde zeigen, dass mein Brief richtig war. Es wird darüber geredet und diskutiert. Man muss auch über Fehler reden, aber nicht in der Weise, wie Sie es tun. Ich werde auch in Zukunft nicht mucksmäuschenstill sein!

    Dienstag, 18. August 2015 um 09:46 | Permalink
  4. Ach, Frau Engelstädter! Es ist aber wirklich mühsam…
    Aber da einem Ihre Hartnäckigkeit ungeachtet aller Unterschiede und „Schwierigkeiten“ irgendwie Respekt abnötigen muß, werden wir auch auf diese Zeilen eingehen. Aber nicht mehr heute abend…

    Mittwoch, 19. August 2015 um 22:14 | Permalink
  5. So, auch wenn in der Zwischenzeit einiges passiert ist, die Zusage auf Ihren (vorläufig…) letzten Beitrag, Frau Engelstädter, auch noch von uns aus einzugehen, wollen wir doch einhalten!
    Gerne würde ich dabei ja eigentlich das Thema ‚Latein‘ erstmal fallenlassen (erstmal, d.h. bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns mal über die Vorzüge einer Sakralsprache, sowas ist den meisten Religionen eigen!, äußern), aber es scheint mir so symptomatisch für die Schwierigkeiten in unserer Kommunikation. Daher noch ein Versuch: Frau Engelstädter, meinetwegen müssen Sie natürlich nicht Latein lernen, wenn Sie nicht wollen! Der Sprachwitz (hier) war aber auch ohne dem zu verstehen: Tabula (Schreib-Tafel), Tablet (wo man auch was drauf lesen kann, und was wirklich etymologisch daher kommt!) und schließlich Ta-PuLa (was erkennbar ein analog gebildetes Kunstwort ist). Sie müssen das auch nicht witzig finden, aber das ist ein funktionierendes Sprachspiel und viele Menschen fanden es witzig…

    Im übrigen spreche ich leider kein Russisch, habe aber nach dem wenigen, was ich davon weiß, hohen Respekt vor den Menschen, die diese schwierige Sprache gelernt haben. Ganz recht, das ist auch etwas Schönes.
    Allerdings ist es im katholischen Kontext auch ziemlich irrelevant. Der Punkt ist doch, und ich habe das schon einige Male geschrieben, das Lateinische ist die alles überwölbende katholische Rechts- und auch Liturgiesprache. Solange die Kirche das nicht ändert, und dafür gibt es keinerlei Anzeichen 🙂 , gilt das für Sie genauso wie für mich und wir können beide genau gar nichts daran ändern. Nichts. Ob ich das wunderbar finde und Sie vielleicht ganz fürchterlich, es ist egal.
    Könnten wir uns nicht mal auf die einfache Anerkenntnis einer solch offen zutage liegenden Tatsache verständigen? Damit wäre ja u.U. schon einiges gewonnen (und niemand müßte seine Meinung ändern).

    Was den Geist des Konzils angeht, dazu habe ich bis auf weiteres alles geschrieben, was ich möchte. Ich werde die extrem einseitige und ideologische Verwendung dieses gänzlich unklaren Begriffs auch weiterhin ironisieren, ggf. auch bildlich (vgl. hier). Wenn Sie sich dafür entschuldigt haben, daß Sie umgekehrt mich mit den o.g. Vokabeln belegt haben (was Sie ja bisher vergeblich zu leugnen versuchen) und bereit sind, sich mit dem, was ich (hier) geschrieben habe, wirklich auseinanderzusetzen, könnten wir weitereden – und sonst eben nicht.

    Dann wird es interessanter; Sie schreiben:

    „Bezeichnend für Ihre ablehnende Haltung zum II. Vatikanum ist Ihr Ziel, welches Sie in einem Satz ausdrücken ‚Daß die Zeit un- und widersinniger (liturgischer) Experimente endgültig und unwiederbringlich vorbei ist.‘“

    Darf ich daraus schließen, daß Ihrer Ansicht nach Voraussetzung einer „befürwortenden Haltung“ zum zweiten Vatikanum die Bejahung liturgischer Experimente ist?
    Das wäre bezeichnend – und völlig falsch.
    Das Ende solcher Experimente ist auch nicht „mein Ziel“, sondern seit 1970 (!) klare und verbindliche Weisung der Gottesdienstkongregation. Auf einer praktisch-pfarrlichen Ebene kann man darüber gar nicht diskutieren, sondern allenfalls abstrakt-wissenschaftlich.

    Ich habe im übrigen natürlich keineswegs eine „ablehnende Haltung“ zum Zweiten Vatikanum. Seine Dokumente sind gültiger und verbindlicher Teil der aktuellen Verfaßtheit der Kirche und ich kann nur darüber staunen, wie Sie auf die Idee kommen, daß jemand, der nun seit über vier Jahren öffentlich für die Einhaltung des Rechts in der Kirche plädiert, auch nur auf eine andere Idee kommen könnte! Ich bin für die volle Gemeinschaft in der Ordnung der Kirche in allen ihren Teilen.
    Und genau an diesem Punkt liegen ja auch die fortdauernden Schwierigkeiten mit der Priesterbruderschaft St. Pius X., aber das ist ja nun seit neuestem ein Thema, das nicht mehr nur hier im Kommentarbereich verhandelt werden kann, demnächst mehr!

    In Ihrem letzten Absatz versuchen Sie (erneut), Ihre eigenen Äußerungen in einer Art und Weise „engzuführen“, wie es der Ausgangstext einfach nicht hergibt. Nein, Sie haben das „wehren“ eben nicht bloß auf „unsere Art der Äußerung von Kritik“ bezogen, sondern sehr wohl auch auf die „Traditionalisten“ im Allgemeinen und deren Auseinandersetzung mit „theologischen und liturgischen Sachverhalten aus ihrer Sicht“, so daß ich von dem, was ich geschrieben habe, nichts abstreichen muß.

    Und zu der Frage des „Kritikübens“ hat ja Monticola schon sehr treffend geschrieben (Danke nochmals!), dem möchte ich für den Moment nichts hinzufügen.

    Zum Abschluß: Sagen Sie mal, Frau Engelstädter, Sie wollen ja offenbar immer mal wieder öffentlich „vorkommen“. Wollen Sie vielleicht so eine Art wöchentliche Kolumne? Da sich viele Punkte ja nun schon hinreichend oft wiederholt haben, könnten wir sie vielleicht durchnummerieren, etwa so:

    St. Engelstädter: „Ich meine immer noch 2, 4 und 7!“

    PuLa: „Und wir sagen nach wie vor, was wir schon (hier), (hier) und (hier) gesagt haben.“

    Wir könnten so eine Art Legende machen, für neue Leser (2= Geist des Konzils, 4= Latein ist doof, 7= fühle mich beheimatet) und jedesmal, wenn etwas neues hinzukommt ergänzen; das wäre doch sehr ökonomisch, oder? 😉

    Mittwoch, 2. September 2015 um 17:08 | Permalink
  6. monticola schrieb:

    Zu Frau Engelstädter:

    @ „Die vielen positiven Reaktionen in der Gemeinde zeigen, dass mein Brief richtig war.“

    Nein, die positiven Reaktionen zeigen nicht, daß Ihr Brief richtig war. Sie zeigen vielmehr, daß es den PULA-Kritikern nicht um Inhalte geht, sondern daß jedwede Kritik an den Zuständen in der Gemeine als „Nestbeschmutzung“ aufgefasst wird.

    @ „Man muss auch über Fehler reden, aber nicht in der Weise, wie Sie es tun.“

    Das ist interessant. Lassen Sie uns doch bitte an Ihrem reichen Erfahrungsschatz des Kritikübens an und in der Gemeinde Herz Jesu zu Weimar teilhaben. Sie brauchen dabei nicht bis 1978 zurückzugehen, die letzte Dekade reicht völlig.
    Wie oft und woran haben Sie denn Kritik geübt, ohne daß dies als „Nestbeschmutzung“ aufgefasst wurde, und welches ist die richtige Art und Weise des Kritikübens?
    Oder hatten Sie vielleicht gar keinen Grund, Kritik zu üben, da Sie sich in der Gemeinde ja
    doch „beheimatet“ fühlen? Und falls Sie keine Kritik geübt haben sollten, woher wissen Sie denn dann, daß diese Kritik nicht als „Nestbeschmutzung“ aufgefasst worden wäre und Sie nicht dementsprechend als „Nestbeschmutzerin“ gebrandmarkt worden wären?
    Und halten Sie es, sagen wir mal vom psychologischen Standpunkt aus, nicht für plausibel, daß in einer solchen Gemeinde emotionale, nicht-inhaltliche Reaktionen auf Kritik zu erwarten sind, zumal von Leuten, die sich seit 1978 hier „beheimatet“ fühlen?

    Im übrigen MUSS niemand über Fehler reden.
    Man kann sie auch beschweigen, verdrängen, oder … einfach gehen.

    Samstag, 22. August 2015 um 21:14 | Permalink
  7. @ Monticola

    PuLa dankt herzlich für den luziden Kommentar und möchte dem letzten Satz bloß noch hinzufügen: So ist es! Und gegangen sind dann auch viele, zu viele. Das haben wir oft und eindringlich beschrieben. Das scheint nur die, die sich ja „beheimatet“ fühlen, nicht zu interessieren…

    Montag, 24. August 2015 um 12:48 | Permalink

Ein Trackback/Pingback

  1. Pulchra ut Luna › Lotte, nicht Lethe! on Samstag, 5. September 2015 um 17:08

    […] Bergen ankündigten, noch eine Folge der Reihe zu den Leserbriefen bringen zu wollen (hier), mehr als man hätte erwarten sollen, in etwa drei […]

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