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Eigentümliche Dialektik

Kennen Sie den?

These: Et jeht mir joot!
Antithese: Ja, aber wat es, wenn ich nur denken, es jeht mir joot, aber in Wahrheit, in Wahrheit jeht et mir schläch?
Synthese: Sofort Kölsch un Jrappa, weil, dann isset ejal!

 Soweit die Kölsche Dialektik und ich hoffe, Sie sind mit meinem unbeholfenen Versuch der Transkription des rheinischen Idioms zurechtgekommen, aber beim Versuch, das auf Hochdeutsch aufzuschreiben, streikte die Tastatur! 🙂

Eine Dialektik ganz anderer Art fällt geneigten Beobachtern gerade auf zwischen, nun, sagen wir zwischen Rom und Deutschland. Oder, um genauer zu sein, zwischen Rom und München.

Wie zu vernehmen war, hat der Hl. Vater ja nun die Termine für die Sitzungen des geheimnisumwitterten Kardinalsgremiums zur „Reform“ für das kommende Jahr festgelegt und auf der Agenda, so heißt es, stehe u.a. die „Dezentralisierung“ der Kirche.

Zugleich ist prominentes Mitglied diese Gremiums ausgerechnet der Vorsitzende jener Bischofskonferenz, der der Papst vor kurzem gerade gründlich den Kopf gewaschen hat (PuLa berichtete) nicht zuletzt wegen ihrer übergroßen Tendenz zur – Zentralisierung!

Ja, so ist es und PuLa möchte noch hinzufügen, daß man so hört, Menschen, die es genau (ganz genau!) wissen müssen, finden, Reinhard Kardinal Marx sähe sich, speziell was Fragen eines geordneten Verwaltungsablaufs angeht als Erzbischof von München und Freising eigentlich gerade „hinreichenden Herausforderungen“ gegenüber. Aber manche Menschen streben halt stets nach Höherem…

Hm! Was sagt uns das? Vor allem, wenn wir berücksichtigen, Papst Franziskus ist Jesuit und das waren zumindest in der Vergangenheit Meister der Dialektik! Welche Römische Dialektik ist es also, auf die der Papst hier herauswill?

Vielleicht so?

These: In der Gesamtkirche ist eine Dezentralisierung erforderlich.
Antithese: Aber gerade die Bischofskonferenzen (besonders die deutsche) sind zu zentralistisch.
Synthese: Ich mache den Bock zum Gärtner den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz zum Instrument einer Entwicklung, die im Ergebnis die „Konferenzen“ entmachtet dezentralisiert und den Einfluß Roms im einzelnen Bistum stärkt.

Merke: Gerade dieser Papst ist für Überraschungen immer gut! Diese ließen wir uns gerne gefallen!

 

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