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„Die Genauigkeit des Denkens und Wahrnehmens schulen“, Ein PuLa-Preisrätsel

Ein Preisrätsel hatten wir ja schon lange nicht mehr auf PuLa (vgl. hier und hier), da trifft es sich gut, daß ich vor ein paar Tagen über etwas gestolpert bin, das sich dazu gut eignet – auch wenn, oder gerade weil der Hintergrund eigentlich ernst ist.

Also, wer uns als erste(r) schreibt, was in dem unten folgenden Zitat „schief“ ist, erhält ein handsigniertes Exemplar eines unveröffentlichten Sketchs aus Wundersdorf, einer der vielen (!) bisher unveröffentlichten Texte, die wir wegen unserer unausrottbaren (wenn auch gänzlich unerwiderten…) Friedensliebe (bisher) für uns behalten haben, obwohl er sehr, sehr komisch ist! 😀

Das Zitat stammt aus einer deutschen Zeitung mit dem Anspruch auf „Qualitätsjournalismus“, ja sogar aus einer, die sich viel auf ihr „aufklärerisches Potential“ (so nennt man das doch, oder?) zugute hält, der Frankfurter Rundschau nämlich.
Bei dem Autor handelt es sich um den freien Journalisten und promovierten Literaturwissenschaftler Dirk Pilz (vgl. hier), der sich insbesondere mit Theaterkritik hervorgetan hat, was dazu geführt hat, das er zu diesem Thema auch Lehrveranstaltungen an der „Freien Universität Berlin“ abhält (vgl. hier), dort fällt auch der schöne und selbstbewußte Satz, der diesem Beitrag seinen Titel gab 😐 ).

Pilz veröffentlichte in der FR vom 12. März eine Rezension (hier)  des neuen Buchs von Jan  Assmann: „Exodus. Die Revolution der Alten Welt“ (vgl. hier) unter dem Titel: „Und Moses machte Ernst mit Gott“ (nein, das ist noch nicht das fragliche Zitat 😉 ).
Wer die Debatte um die religionswissenschaftlichen Thesen des (ursprgl.) Ägyptologen Jan Assmann in den letzten Jahren ein bißchen verfolgt hat, ahnt: Das ist im Zweifelsfall interessant (um nicht das abgedroschene Wörtchen „spannend“ zu schreiben, obwohl es hier einmal paßte…).

Assmann, der zunächst mit dem, gemeinsam mit seiner Frau entwickelten, Konzept des„Kulturellen Gedächtnis’“ hervorgetreten ist, bewegt mit seinen religionswissenschaftlichen Thesen seit längerem die kulturwissenschaftliche Debatte. Wer jetzt denken sollte, PuLa sei doch bisher nicht unbedingt als Fan der Religionswissenschaft einher gekommen, hat recht und auch wieder nicht: Was uns hier nämlich immer wieder stört ist nicht etwa dieses Fach selbst, sondern die flotte (meist mangelhaft reflektierte und allzu häufig erkennbar interessengeleitete) Übernahme irgendwelcher tatsächlicher oder auch nur vermeintlicher „Ergebnisse“ in das Proprium der Theologie –  da liegt der Hase im Pfeffer!
Außerdem, und das verdient ausdrücklich betont zu werden, ist Jan Assmann stets bereit zu dem, was jeden Wissenschaftler auszeichnen sollte: Zur Überprüfung, Modifikation und ggf. auch Korrektur seiner Thesen! So geschehen zuletzt im Hinblick auf die Debatte um die „Mosaische Unterscheidung“ und das daraus u.U. erwachsende Gewaltpotential. Wer mag und viel, sehr viel Zeit übrig hat, kann diese Debatte in den Beiträgen, die im „Perlentaucher“ erschienen sind, hervorragend nachvollziehen (hier).

Und genau an dieser Stelle steht der fragliche Abschnitt aus der Feder von Dirk Pilz:

„Entscheidend für das Verständnis des Monotheismus, von Judentum, Christentum und Islam gleichermaßen, sei es, den Glauben als „Sache liebender Treue“ zu begreifen. Assmann spricht deshalb von einem „Monotheismus der Treue“.
Mit seinem neuen Buch legt er in aller wünschenswerten Genauigkeit dar, was damit gemeint ist. Assmann untersucht das Buch „Exodus“, in der christlichen Bibel als 2. Buch Mose geführt. Es enthalte, sagt er, ‚die wahrscheinlich grandioseste und folgenreichste Geschichte, die sich Menschen jemals erzählt haben‘.“

Na? Ich bin ja eigentlich sicher, unsere Leser schütteln schon nach dem ersten Lesen ungläubig den Kopf, weil Ihnen der Lapsus sofort ins Auge gefallen ist, ein Lapsus, der, wieder einmal!, tief blicken läßt.

Also, wer ist als erstes im Kommentarbereich? ❓

Der Durchgang durchs Rote Meer, Fresko in der Synogoge in Dura Europos (Bild: Wikimedia Commons, I. Becklectic)

Der Durchgang durchs Rote Meer, Fresko in der Synogoge in Dura Europos (Bild: Wikimedia Commons, I. Becklectic)

3 Kommentare

  1. Michael G. schrieb:

    Es fehlt der Hinweis, dass das Buch Exodus selbstverständlich auch Teil des Tanach, der hebräischen Bibel, unserer jüdischen Brüder und Schwester ist.

    Montag, 16. März 2015 um 22:37 | Permalink
  2. Marcus schrieb:

    Nun: ich habe mich gefragt, ob es eine Jüdische oder gar Islamische Bibel gibt?

    Dienstag, 17. März 2015 um 11:52 | Permalink
  3. Admiral schrieb:

    In der christlichen Bibel heißt es doch auch Exodus, bei den Protestanten nur 2. Buch Mose.

    Dienstag, 17. März 2015 um 16:28 | Permalink

Ein Trackback/Pingback

  1. […] es mir, aber dessenungeachtet gab es, wie erwähnt, auch andere sehr bemerkenswerte Aspekte, vgl. hier im […]

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