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Die Improvisation – Ein Schaf-Sketchlet zum Ersten Advent

Die Improvisation

Ein Sketchlet zum Ersten Advent 2013 für sechs Schafe, eine Stimme und beliebig viele Schafstatisten

 

Kalt ist es geworden in Wundersdorf. Auch auf der allseits bekannten Schafweide herrscht tiefer Winter. Die Schafe lungern ein bißchen herum, aber einige blicken auch verunsichert in die Ferne. Wolle, Flocke, Fixi und Huf laufen sichtlich nervös hin und her.

Also, irgend etwas stimmt da nicht. Was ist los?

 

Wolle (besorgt): Wann kommt er denn?

Flocke: Wollte eigentlich jetzt …

Fixi (weinerlich): … längst da sein!

Die vier laufen noch eine Weile hin und her, als plötzlich eine Stimme aus dem Off zu hören ist.

Regie (gestreßt): Was ist los? Ihr seid auf Sendung!

Wolle (verzweifelt): Kohle ist nicht da!

Regie (stöhnt): Ich mach nie wieder was mit Schafen live!

Flocke (vorwurfsvoll): Da können wir doch nix dafür!

Regie: Jetzt laßt Euch was einfallen! 1 Minute 22 müßt ihr mir mindestens überbrücken!

Fixi: Reicht grade für einmal das Ave Maria!

Regie (barsch): Nein! Das dauert 2 Minuten 28.

Fixi (grummelt): … singen wir halt schneller.

Huf (beginnt zu summen und singt dann): „Hast du heute Zeit für mich, singe ich ein Lied für dich von 99 weißen Schafen, die schon lang nicht mehr gut schlafen …“

Wolle (verblüfft): Das ist doch von Nena.

Flocke: Nee! Die sang doch von Luftballons. Das hier ist neu.

Huf: Ist es nicht. Das kursiert schon lange bei uns auf der Weide. Kennt ihr nicht?

Wolle: Nee, sing noch mal!

Huf: Ich kanns nicht ganz, die erste Strophe ist glaube ich: „J‘ana war die Nummer hundert, habt ihr euch nicht auch gewundert: Konversion bald zu verbuchen, Hirte geht nicht, sie zu suchen.“

Flocke (platzt heraus): Stark!

Wolle: Was ist das?

Huf: Ach, das geht um diese Bibelstelle, daß der gute Hirte jedes verlorene Schaf suchen geht, und in dem Lied ist es dann so, daß dem Hirten alle 99 abhanden gekommen sind, und ihm ist es egal oder sogar ganz recht. Der Schluß ist dann: „99 Schafe weiden in der dürren Steppe, leiden, Hirte freut sich mit dem einen an ganz blankpolierten Steinen.“

Wolle: Au weia!

Blütenweiß (hat sich hinzugesellt): Das ist aber ein trauriges Lied! Sing nicht weiter!

Huf: Ich weiß, paßt eigentlich nicht in den Advent.

Fixi: Aber wenn man improvisieren soll, kommt halt raus, was drin ist.

Regie: Und Schnitt! Danke, Schafe, das war in Ordnung so. Ich hoffe, Kohle taucht wieder auf. Ich takte euer ursprünglich für heute geplantes Programm dann nächsten Sonntag ein. (Es klickt.)

Blütenweiß: Weg ist er.

Grauchen (steht jetzt auch dabei): Was war das denn für ne Urlaubsvertretung?

Blütenweiß: Also, dem waren unsere Inhalte ja wohl völlig egal!

Wolle: Macht nichts. Wer nicht gegen uns ist, ist für uns!

ENDE

Cornelie Becker-Lamers, Weimar

 

Oha! Ja, so geht’s zu auf der Schafweide. Aber bestimmt werden die Geschichten der nächsten Sonntage fröhlicher – hoffentlich…

 

 

Ein Trackback/Pingback

  1. […] Warum warst du eigentlich vor zwei Wochen so durch den Wind, daß du unseren Auftritt versemmelt hast und dann plötzlich bei Edith und Richard in der Küche standest ? War das echt nur wegen […]

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