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„Das 100. Schaf“ – Ein Gedicht und seine Anwendungsfälle

Der Pressesprecher unseres Bistums, Peter Weidemann, ist auf diesen Seiten ja kein Unbekannter, sein „Bistum Erfurt Aktuell“ gehört, ich habe es schon oft gesagt, zur Pflichtlektüre des hiesigen netzaffinen Katholiken (vgl. hier).

Darüber hinaus ist er auch beim „Pfarrbriefservice“ engagiert.

Und für diesen hat er ein – Gedicht verfaßt! Ein Gedicht? Ja, ein Gedicht. Ein gelungenes modernes Gedicht und ich finde, schon der aktuelle Inhalt lohnt die Lektüre!

Lesen Sie selbst:

wo drei oder zwei


herr karsten s

45 jahre alt

unverheiratet

sonntäglicher

gottesdienstbesucher

blieb irgendwann

aus unbekannten

gründen und

von da an

für immer der

feier der heiligen

messe in seiner

gemeinde sankt o

fern

 

er wurde nicht

vermisst

 

peter weidemann

 

(Hier ist der Link, auch zum Download und zur weiteren Nutzung)

Die Interpretation fällt nicht schwer, oder? Ja, man hätte eben als Überschrift sicher auch „ Das 100ste Schaf“ wählen können, das Schaf, dem nach dem Auftrag des HErrn vorrangig nachzugehen ist, das man zu diesem Zweck natürlich zuerst einmal kennen muß (denn sonst fällt einem ja eben gar nicht auf, daß es fehlt!):

„Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, läßt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet – amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.

So will auch euer himmlischer Vater nicht, daß einer von diesen Kleinen verlorengeht.“

(Mt 18,12-14)

Ja, die Interpretation dieses appellativen Textes ist klar (und es stellt natürlich ein Qualitätsmerkmal dar, daß er sich so nahtlos in die biblische Botschaft fügt!):

Geht auf jeden einzelnen zu, gerade auch auf die, die nicht von sich aus auf sich aufmerksam machen!

Daß es ein Appell ist, der jeden von uns angeht, das dürfte sich ebenso von selbst verstehen, wie wir uns wahrscheinlich darüber einig sind, daß wir alle solche traurigen Beispiele kennen.

Nur, wie soll man dann eigentlich den Fall bewerten, wenn nicht „ein unverheirateter Mann“ „aus unbekannten Gründen“, sondern ganze Familien aus allzugut bekannten Gründen wegbleiben? Weil sie nämlich aktiv vertrieben wurden!

Und ihnen niemand nachgeht. Sondern schlecht hinter ihnen her geredet wird.

 

Wie soll man diesen Fall bewerten?

 

Hl. Timotheus,

der Du als Mitarbeiter des Apostels Paulus vielen „Schafen gefolgt“ bist;

Bitte für uns!

Hl. Timotheus (Bild: Wikicommons, gemeinfrei)

Ein Trackback/Pingback

  1. Pulchra ut Luna › „Ein Schwarzer? Lieber doch nicht!“ on Donnerstag, 14. Februar 2013 um 21:47

    […] für die, die gehen? Leider paßt das zum empirisch belegbaren Stil in dieser Pfarrei (vgl. hier), aber das macht es nicht besser. Warum sagen Sie nicht, daß niemand, der die Natur der Kirche […]

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