Quod erat demonstrandum.
Wenn sich PuLa mit Beiträgen in Zeitungen auseinandersetzt (und das kommt ja gelegentlich vor… 😉 ), fehlt selten der Hinweis, daß das Meinungsmonopol der Journalisten durch das Internet ein für allemal gebrochen sei, und daß es nunmehr „nur noch“ eine Aufgabe jedes Einzelnen wäre, sich zu den Dingen, die ihn angehen und interessieren Information und Meinung, Nachricht und Kommentar, auch andernorts zu beschaffen, z.B. auf einem Blog.
Nun mag ja die/der eine oder andere denken: „Klar, daß er das so schreibt, entspricht ja seinem eigenen Interesse!“ Stimmt. Aber das sagt ja längst auch „die andere Seite“! Sprich: Journalisten, die über ihre eigenen Zukunft reflektieren, können gar nicht umhin, sich mit diesem Phänomen zu befassen.
Heute würde ich Sie gern auf einen sehr nachdenklichen und wie ich finde hilfreichen Artikel aus der FAZ aufmerksam machen, wo drei Zeitungsjournalisten die Geschichte des deutschen Zeitungswesens in der Nachkriegszeit (kritisch) Revue passieren lassen, den aktuellen Zustand bilanzieren und zwei Szenarien zur Zukunft der Printmedien skizzieren (hier).
Sehr lesenswert!
Einige Kostproben:
„Dazu kamen neue Blogs von Fachleuten oder Autoren, die fundierte und lesenswerte Kommentare in die Welt brachten.
Das Internet vermiest den Zeitungen nicht nur das Anzeigengeschäft, es untergräbt auch ihre Autorität. Wir Journalisten haben das Monopol als Experten für Nachrichten und Kommentare ein für alle Mal verloren. Für die Leser ist die neue, vielfältige Welt großartig. Die Journalisten allerdings sind entmachtet. Ihre Hoffnung bleibt, daß sie doch noch gebraucht werden.“ (Hervorhebung von mir)
Und als Teil des positiven Zukunftsszenarios:
„Einige Verlage setzen explizit auf einen Journalismus, der sich nicht mehr so stark an den Institutionen wie den Parteien, der Kirche oder den Gewerkschaften abarbeitet.“
Ein Satz, den sich eine Zeitung wie die TLZ, die in einer weitgehend entchristlichten Umgebung ausgerechnet den ohnehin eher „westlich“ geprägten „deutschen Reformkatholizismus“ propagiert, zu Herzen nehmen sollte!
Und schließlich an uns Blogger selbst gerichtet:
„Überraschend für viele ist, daß die Desintegration der Medien, die durchs Internet so leicht gemacht wird, zurückgedrängt wird. Blogger und Journalisten finden sich zu mehr oder weniger losen Redaktionsgemeinschaften zusammen […]. Gemeinsam können sich die Reporter eher Bildredaktion, Infografik und Korrektur leisten und damit die Darstellung verbessern.“
Ganz meine Rede! (Lokal-) Zeitung und Blogger müssen nicht im Sinne eines Nullsummenspiels agieren! Sie können sich durchaus ergänzen, wobei allerdings Voraussetzung ist, daß beide Seiten ihre jeweilige „Agenda“, die über Informationsvermitttlung hinausgeht, offenlegen, was bei Blogs in der Regel, auf PuLa in jedem Fall, gegeben ist, während bei Zeitungen Fragen angebracht sind.
Hier verhüllt der Nimbus der unparteiischen Information allzu häufig ‚hidden agendas‘, versteckte Grundausrichtungen und Ziele, die in manchen Fällen gar zu internen Maulkörben werden…
Und was die Zusammenarbeit und Vernetzung auf Seiten der im Netz Aktiven angeht: Da kann auch in der Blogoezese noch so manches wachsen!
Wie gesagt: „Pula ist ein Franchise-Modell“ (vgl. hier aber auch hier) es gibt Phänomene, denen gehört überall auf die Finger geschaut/geklopft
Überall! 🙂
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