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Carl Lampert seliggesprochen – Gedenken in Weimar

Gestern fand in Dornbirn wie vielfach in der Blogozese angekündigt die Seligsprechungsfeier für Carl Lampert statt. Wie man den vielen Bildern entnehmen darf, die die Kirche in Vorarlberg aus diesem Anlaß ins Netz gestellt hat, war es eine schöne und würdige Feier.

Und es ist in der Tat auch gelungen in Weimar, in „unserem“ Karmel, ganz bescheiden an das Martyrium von Carl Lampert zu erinnern. Der Zelebrant, Hw. Klemm, führte zum Ende des Gottesdienstes in die Biographie von Carl Lampert ein und ich hatte anschließend die Ehre den folgenden Ausschnitt aus einem seiner Briefe vorzutragen:

Brief aus dem Gestapogefängnis Stettin vom13. Juli 1943 (an seinen Bruder Julius und alle Lieben in der Heimat)

„… Sonst hatsche ich halt so mühsam meine Tage dahin, wie ein Vogel mit gebrochenem Schwingen im Käfig und lebe mein einsames, ausspracheloses Leben so gut und so schlecht, als ich es eben vermag und ohne Illusionen! Aber je mehr dem Menschen liebe Menschen fehlen, umso mehr wendet sich die Seele an den, den niemand ferne halten kann; und da bin und fühle ich mich nie mehr allein und einsam; wie danke ich Ihm, dem guten Vater im Himmel und meinem Herrn und Meister Jesus Christus und dem Tröster Gott!
Ich kann nicht sagen, was es für mich bedeutete, daß ich jetzt ein paar mal still und allein für mich am frühesten Morgen, wenn alles noch still ist, das heilige Opfer feiern konnte. Keine Worte können solches wiedergeben.
Und so spreche ich viel und oft mit Ihm, für Dich und mich und Euch alle und Eure Sorgen und Nöten und für all die vielen in Kampf und Not und Leid unserer Tage. So hab´ ich auch eine große Aufgabe und Gott gebe mir Kraft, sie treu zu erfüllen. Das soll auch ein Stück meines Dankes an Euch alle sein, für all Eure Liebe und Sorge um mich. Freilich, helfen durch die Tat schien mir schöner und oft genug schreit´s in meinem Innern danach, aber des Menschen Leben geht nicht am Zügel frommer Wünsche. Der religiöse Mensch weiß, daß es ihm durch göttliche Bestimmung gegeben ist, damit er sich darin tätig oder leidend bewährt. So geschehe sein heiligster Wille – auch in einsamer, leidender Stille…“

 

Der Text spricht gewiß für sich, doch möchte ich einen Aspekt der uns heute leider nicht mehr ganz so geläufig ist, besonders hervorheben: Lampert hat im Gefängnis, ohne einen weiteren Menschen, die Heilige Messe gefeiert. Ich finde, an diesem anrührenden Beispiel (Photo 2 in der Bildergalerie aus Vorarlberg!!) wird besonders schön deutlich was der CIC meint, wenn er davon spricht, daß jede Messe, unabhängig von der Anzahl der anwesenden Gläubigen, immer ein „opus Christi et ecclesiae“, ein Werk Christi und der Kirche, ist und bleibt. Vielleicht sollten wir daran denken, wenn wir gelegentlich „die Messe zu leer“ finden.

Und vielleicht kann das auch den einen oder anderen nachdenklich machen, der sich an vermeintlichen oder tatsächlichen Verfechtern des „Heiligen Rests“ abarbeitet. In diesem extremen aber gar nicht so fernen (Irak, Pakistan!) Beispiel bestand der Rest aus dem Priester und dem HErrn.

„Rest“??!!

So sage ich auch in diesem Sinne:

Seliger Carl Lampert, bitte für uns!

St. Bonifatius, Westportal

St. Bonifatius, Gedenkort für O. Neururer und M. Spanlang

Material zur Information der Gottesdienstbesucher

St.Bonifatius, Weimar-Schöndorf von Südwesten am Morgen des 13.11.2011

4 Trackbacks/Pingbacks

  1. Pulchra ut Luna › Ist Maria nur was für Rentner? on Freitag, 9. Dezember 2011 um 19:54

    […] „Kommt ja doch keiner!“ ist Blödsinn. Erstens ist die Anzahl der Gläubigen wichtig, aber nicht allein ausschlaggebend und zweitens ist das ja nicht raus, wer käme. Es kommt aber bestimmt keiner, solange er den […]

  2. […] heute auch gern kurz: “Unser Karmel” genannt, natürlich längst, z.B. vom Gedenken an den Sel. Carl Lampert im vergangenen Jahr; mir ist sie sehr ans Herz […]

  3. Pulchra ut Luna › Wall of Shame Special: Dumm gelaufen… on Freitag, 14. November 2014 um 17:04

    […] Gingko-Bäume auf der anderen Seite des Platzes (der besser „Kirchplatz“ oder noch besser „Carl-Lampert-Platz“ o.ä. hieße, als so, wie er heute heißt, aber das ist eine andre Geschichte…). Ein […]

  4. […] vorwiegend ästhetischer Natur ist, aber u.a. deshalb kam sie hier schon einige Male vor (vgl. hier und hier). Speziell für unsere „westlichen“ Leser mit ebenfalls eher „altmodischem“ […]

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