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Sommerkino auf PuLa II: Katholische Identität, Liturgie und „Ritualtheorie“

Wie angekündigt der zweite Teil unseres ‚Sommerkinos‘; Hw. Dr. Kreier setzte den Vortrag fort mit dem Durchgang durch den Aufsatz von R. Meßner, der sich mit „Ritualtheorien“ und ihrer möglichen Anwendung auf den katholischen Gottesdienst befaßt.

Einige Stichworte, die mir besonders aufgefallen sind:

  • Wieder sind u.a. auch einige Bemerkungen über die „Oberhirten“ aufschlußreich (ca. ab 2:01).
  • Sehr interessant die Bemerkungen über den „fehlenden Resonanzraum“ heutiger Künstler, wenn sie, z.B., liturgische Geräte fertigen sollen (ca. ab 7.00 ); wer würde da nicht auch an die deplazierten Hervorbringungen im Neuen Gotteslob denken… (vgl. hier!)
  • Notwendigkeit der wirklichen Durchdringung des komplexen Geschehens „Eucharistie“  statt „wohlfeiler“ Überlegungen zur „Ausdehnung des Kreises“, erneut: Wiedergewinnung der Fähigkeit  zum „liturgischen Akt“ (Guardini) vor externem Aktionismus (ca. 12:00)
  • Mangelhafte Katechese zur Eucharistie, Verwendung des Begriffs „Heiliges Brot“ mangelhaftes Surrogat (ca. 16.00)

1:11 Ritual: Die Performance formalisierter verbaler und nonverbaler relativ invarianter Handlungen, die nicht von den Ausführenden kodiert sind.

1:41 Also: Die Gruppe trifft sich und fragt: „Was machen wir denn  jetzt mal? Wie sollen wir denn dieses Jahr die Christmette machen?“ Das ist schon um Lichtjahre an der Sache vorbei. Das steht fest, wie die Christmette gefeiert wird, da gibt es gar keine Diskussion, weil es ein Ritus ist.

3:07  Formalisierung […] bedeutet einen gewissen Primat der Gestalt  vor dem Inhalt. Rituelles Verhalten als formalisiertes Handeln impliziert einen Weg von außen nach innen, vom körperlichen Tun zum geistigen Gehalt, nicht umgekehrt.

4:13 Da ist nicht der Inhalt die hierarchische Kirche oder synodale Kirche oder was auch immer oder wie ich bin toll, „Hallo ich bin euer Kumpel“ oder sowas, das ist alles nicht der Inhalt von Gottesdienst  das kann ich beim Bier abends machen oder auf der Kegelbahn aber nicht im Gottesdienst.

8:41 Und so gilt das auch für den Bereich der Musik, den wir sträflich vernachlässigen.

PS: Das „Taschenabendmahl“ habe ich gesucht, aber (leider??) nicht gefunden.

EDIT: Aber der Kollege J. Niebecker von „Zwischen Kirche, Kreuz und Kreuzkümmel“ (hier)! Der hat es gefunden, das Taschenabendmahl. Und zwar auf den Seiten des Deutschen Patentamts (hier); irgendwie bezeichnend, oder? Jedenfalls trifft die Beschreibung von Hw. Dr. Kreier den Nagel auf den Kopf! 🙁
Herzlichen Dank, Herr Kollege!

Und als Schlußgedanke: Will es einen nicht eigentümlich berühren, daß gerade vor wenigen Tagen (7. Juli 2014) die „Bewirkte Schutzdauer“ (BSD) des Designs nach 15 Jahren abgelaufen ist? Ich sage mal: ein hoffnungsvolles Zeichen! 🙂

2 Kommentare

  1. Das „Taschenabendmahl“ ist in der Tat schwer im Internet zu finden.
    Man findet es beim Patentamt unter den Geschmacksmustern/Design:
    https://register.dpma.de/DPMAregister/gsm/register?DNR=49808425-0001

    ZITAT-ANFANG:
    Das Taschenabendmahl ist ein einfaches und portables Abendmahlsgerät, daß Gefäße für Brot, Wein und Öl beinhaltet. Ein handlicher Begleiter für ungewöhnliche Situationen, bei denen große Gepäckstücke (Abendmahlskoffer) hinderlich wären. Im Auto oder im Reisegepäck platzsparend verstaut sind die Ingredienzien sicher untergebracht und ermöglichen den jederzeitigen Einsatz.
    ZITAT-ENDE

    Mittwoch, 30. Juli 2014 um 13:19 | Permalink
  2. Danke, lieber Herr Kollege, das ist ja ganz hervorragend!

    Ich werde es „oben“ im Beitrag einbauen!

    Gruß

    GL

    Mittwoch, 30. Juli 2014 um 13:57 | Permalink

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